Rezension

Gelungener Genremix

Schatten über Whitechapel - Sandra Binder

Schatten über Whitechapel
von Sandra Binder

Klappentext (da ich Angst habe sonst etwas ungewollt zu spoilern) :
1888 versetzte ein unbekannter Serienmörder das Londoner East End in Angst und Schrecken – heute setzt er sein grausiges Werk fort.
Während der Mord an einer Prostituierten die Polizei vor ein Rätsel stellt, erkennt Privatdetektivin Maxine Atwood in der abscheulichen Tat die Handschrift eines alten Bekannten: Jack the Ripper. Die in die Menschenwelt verbannte Gefallene hofft zunächst auf einen Zufall, doch ›Saucy Jacky‹ meldet sich bald schon persönlich bei seiner einstigen Rivalin: Wie damals schreibt er ihr Briefe, führt sie mit echten Informationen und falschen Hinweisen in die Irre und hetzt die Detektivin kreuz und quer durch ganz London. Maxine verfolgt jede noch so winzige Spur, überprüft alle dämonischen Zweige der Stadt, aber sie scheint ein Phantom zu jagen. Und der Ripper droht, ihr ein zweites Mal zu entkommen ...
Leseerlebnis :
Der Prolog spielt zunächst in der Vergangenheit und lässt uns einen Blick in Maxines Vorgeschichte erhaschen. Im hier und heute angekommen fiel es mir sehr schwer mich auf die Antiheldin Maxine einzulassen. Sie ist eine depressive Alkoholikerin, die vor sich dahin vegetiert. Sie versinkt in ihrem eigenen Chaos. Es ist recht schwer, sie dabei zu begleiten.
Maxine ist so gut porträtiert, dass man zunächst garnicht merkt, wie sehr man sich in ihrer Rolle fühlt. Mich hat sie zunächst ganz schön runter gezogen und das hat mich gleichzeitig absolut fasziniert. Auch die Nebencharaktere werden gut charakterisiert. "Jack the Ripper" erhält in diesem Buch erhellende Nuancen.
Das Buch nimmt bald so rapide an Spannung zu und eine "Überraschung" folgt der nächsten.
Die Jagd nach Jack war wirklich eine sehr aufregende Reise durch das Londoner East End und der Spannungsbogen wurde sehr gut gespannt. Man merkt während des Lesens auch, wie gut recherchiert wurde.
Es war sehr interessant ein ganz anderes Genre aus der Feder von Sandra Binder zu lesen und dabei zu merken, dass ihr Schreibstil genauso wunderbar flüssig und fesselnd bleibt, wie ich ihn aus ihrer "Biker Tales - Reihe" kenne.
Fazit:
"Schatten über Whitechapel" ist ein interessanter Genremix zwischen Fantasy und Krimi. Sandra Binder ist der Crossover wunderbar gelungen. Gerne mehr davon.