Rezension

Gelungener Krimi im Hohen Norden

Kielgang - Angelika Svensson

Kielgang
von Angelika Svensson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein Toter auf einem Gestüt an der Ostsee, ein anderer schwer verletzt. Lisa Sanders, noch mit ihrem eignen Trauma des letzten Falles, ermittelt auf dem vor dem finanziellen Ruin stehende Gut, das dann auch noch Staatsanwalt Fehrbach gehört – mit dem hatte es Lisa bereits zutun und zu ihm verbindet sie eine Art Hass-Liebe. Schnell nehmen ihre Ermittlungen Konturen an und führen sie in die Welt der Rockerbanden. Wird es ihr gelingen, den Schuldigen dieses Anschlages zu finden?

Angelika Svensson hat einen feinen Krimi mit Regionalkolorit geschrieben, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Der Spannungsbogen baut sich langsam auf und der Leser kann jederzeit mitermitteln und seine eigenen Vermutungen anstellen. Unerwartete Wendungen garnieren den Fall rund um Lisa und ihr Team.

Die Charaktere sind gut herausgearbeitet und wirken sehr lebensecht, jeder hat sein Päckchen zu tragen und könnte auch real existieren. Das Privatleben der Protagonisten wird ein wenig zu viel ausgeschmückt, einige Handlungsstränge haben nichts mit dem Fall zutun und wirken ein wenig gekünstelt. Jedoch macht die Beschreibung der Umwelt dieses kleine Manko wett – und bei mir kam Reisesehnsucht an die Ostsee auf.

Der Erzählstil ist temporeich und flüssig zu lesen, auch -oder gerade weil- etliche tagesaktuellen Probleme angesprochen werden.

Eine klare Leseempfehlung an alle, die leicht verdauliche Krimis mit lokalem Flair suchen und sich den Sommer versüßen wollen!