Rezension

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Gelungener Krimi mit einem gut harmonierenden Ermittlerpaar

Fränkische Vergeltung - Jacqueline Lochmüller

Fränkische Vergeltung
von Jacqueline Lochmüller

Ein scheinbarer Autounfall in Bayreuth entpuppt sich als perfider Mord. Hanno Reichert, Enddreißiger und unauffälliger Einzelgänger stirbt bei einem Unfall mit seinem Wagen. Aufgrund der seltsamen Färbung seiner Haut, gibt man seinen Leichnam zur Obduktion und es kommt Unglaubliches ans Tageslicht. Hanno Reichert wurde ermordet und das gleich auf 2 verschiedene Arten. Was steckt bloß dahinter? Wollte der Mörder auf Nummer sicher gehen oder waren womöglich 2 Mörder unabhängig voneinander am Werk? Kein leichter Fall für das Ermittler-Duo Benita Luengo und ihren jüngeren Kollegen Julius Schwarz. Das Privatleben von Reichert gibt anfangs nichts wirklich Verdächtiges preis. Reichert lebte alleine und schien neben seiner Arbeit offenbar kaum soziale Kontakte zu haben. An Verwandten lebt nur noch seine Mutter, die die Nachricht vom Tod des Sohnes völlig aus der Bahn wirft. Nach und nach offenbart sich den Ermittlern jedoch ein nicht sehr schönes Bild des Toten, der doch kein so unbeschriebenes Blatt war.

Als wenn Benita Luengo nicht mit diesem Fall schon genug zu tun hätte, muß sie dann auch noch wegen eines Personalmangels einen Vermisstenfall bearbeiten. Dennis Meyer, Stadtrat und Bankangestellter sowie zuständig für die geplante Landesgartenschau, ist spurlos verschwunden. Es finden sich keine Anhaltspunkte, was mit ihm geschehen ist. Wolte er nur einem Ehestreit entfliehen oder haben seltsame Vorgänge in seiner Bank etwas mit seinem Verschwinden zu tun? Auch dieser Fall entpuppt sich verzwickter als anfangs gedacht.

Benita hat aber nicht nur beruflich genug um die Ohren, auch privat hat sie ihr Päckchen zu tragen. Glücklicherweise kann sie wenigsten beruflich voll auf die Unterstützung ihres empathischen und ambitionierten Kollegen Julius bauen.

Dieser Krimi ist sehr flüssig geschrieben und unterhält durch eine wendungsreiche und interessante Handlung. Die beiden Ermittler sind ein sehr gut harmonierendes Gespann, das dem Leser nach und nach durch seine aufschlussreiche Ermittlungsarbeit immer neue Verdachstmomente und mögliche Täter liefert. So kann man als Leser bis zum schlüssigen aber auch überraschenden Ende wunderbar miträtseln und spekulieren. Die Protagonistin Benita wird ausführlich in ihrem Privatleben beschrieben und spaltet vielleicht durch ihr Verhalten im Privatleben ein wenig die Leserschaft. Mir hat dieser Charakter aber gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Fälle mit dieser interessanten Figur.