Rezension

Gelungener Kriminalroman im Reitermilieu

Sachsentöter
von Antonia Günder-Freytag

Bewertet mit 4 Sternen

Als auf einem Reiterhof ein Toter gefunden wird, ist lange nicht klar, ob es sich um Mord oder Unfall handelt: Norman Zauner wurde von einem nachlässig aufgehängten Regal erschlagen, allerdings gäbe es mehr als eine Person mit Motiv, denn Norman nahm es mit der Treue nicht sehr ernst. Bei Kommissar Konrad von Kamm, der gerade eine Trennung durchmacht, werden Erinnerungen wach an seine Jugend, in der er geritten ist und so nimmt er die Gelegenheit wahr, sich einmal wieder in den Sattel zu schwingen, zumal ihm als Insider ganz andere Ermittlungsmöglichkeiten offen stehen.

Der zweite Fall mit Konrad von Kamm weiß von Anfang an zu gefallen, mich hat das Setting sofort angesprochen, die Charaktere sind markant, der Fall ist interessant, lädt zum Miträtseln ein und bietet eine gelungene, nachvollziehbare Auflösung. Sehr gut ist es der Autorin auch gelungen, die Örtlichkeiten zu beschreiben – ich konnte sie mir alle gut vorstellen.

Der einzige Wermutstropfen für mich ist Konrad von Kamm selbst. Ich schwanke ständig zwischen „Ich mag ihn“ und „Ich mag ihn nicht“, vor allem seine Einstellung Frauen gegenüber und seine Reduzierung derselben auf das Äußerliche haben mich mehr als einmal genervt. Gut gefallen hat mir dagegen Konrads Onkel Franz, der hoffentlich in weiteren Fällen wieder auftauchen wird, denn dass ich weitere Romane der Reihe lesen will, steht außer Frage.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, ich empfehle ihn gerne weiter und freue mich schon auf weitere Fälle Konrads.