Rezension

Gelungener Thriller mit einem brisanten Thema

Rücksichtslos
von Kirsten Slottke

Bewertet mit 4 Sternen

In Frankfurt wird eine tote Frau gefunden, wie sich herausstellt, hat sie kurz zuvor entbunden. Warum wurde sie ermordet und wo ist ihr Kind? Kommissarin Katharina Bergen und ihr Kollege Thomas Lauter stehen vor einem Rätsel, vor allem, als sich herausstellt, dass es schon einmal einen ähnlichen Fall gab. Und dann wird eine junge Frau vermisst …

Kirsten Slottke greift hier ein sehr brisantes Thema auf, das, wenn man darüber nachdenkt, gar nicht so unwahrscheinlich ist und daher umso beklemmender. Schon im Prolog bekommt der Leser und vor allem die Leserin diese Beklemmung überdeutlich zu spüren und sie lässt einen bis zum Ende nicht mehr los. Der schmale Band macht es möglich, den Roman in einem Rutsch durchzulesen, es fällt sowieso schwer, ihn aus der Hand zu legen.

Trotz ihrer Kürze ist die Geschichte dennoch komplex. Die Autorin arbeitet mir Perspektivewechseln, so kann man einerseits die Ermittler begleiten, andererseits ist man nah bei einem der Opfer und sogar bei einem Täter.

Nach „Mörderische Pläne“ ist dies der zweite Roman mit dem Ermittlerteam. Katharina und Philipp sind nun ein Paar und auch ihre Beziehung macht einen großen Teil der Handlung aus. Katharina ist immer noch recht zickig, manchmal mit ihren hohen Ansprüchen an sich auch nervig. Richtig gut gefällt mir Kira, die vermisste junge Frau, die sich in den Händen rücksichtsloser und kaltherziger Personen befindet, die sehr authentisch ausgearbeitet ist und um die man das ganze Buch hindurch zittert. Sie erst macht das Buch zu dem Pageturner, das es ist.

Die Auflösung ist logisch und gelungen. Insgesamt war mir aber zu oft der Zufall im Spiel, so dass ich nicht absolut zufrieden mit der Geschichte bin. Lesenswert ist sie aber allemal und sei jedem empfohlen, der spannende Thriller liebt. Sollte es weitere Kriminalromane von Kirsten Slottke geben, werde ich auf jeden Fall wieder zuschlagen.