Rezension

Genforschung und Sklaverei

Golem - Matthew Delaney

Golem
von Matthew Delaney

Bewertet mit 4 Sternen

Stell dir vor du lebst in einer Welt in der jede Krankheit durch sogenannte Samps heilbar ist. Stell dir vor, dass jede unliebsame und gefährliche Arbeit von sogenannten Transkriptoren (künstlich erschaffene Menschen) verrichtet wird. Stadtteile von New York, die heutzutage extrem beliebt sind, haben sich in Slums für Transkriptoren verwandelt, die dort im Elend leben und kompletter Willkür ausgesetzt sind. Und nun stell dir vor, du erbst einen der mächtigsten Genkonzerne der Welt und sollst alles zum besseren wenden und die Welt zu jenem schönen Ort machen, von dem dein Vater als Mitgründer dieses Konzerns immer geträumt hat.

Was als ein recht spannender Thriller mit dem Hauptthema Genforschung, Gentechnik und dessen Handel anfing, driftete mehr und mehr zu einem Buch ab, in dem Rachegelüste und Hass die Oberhand gewannen. Natürlich gab es immernoch die ethischen Fragen rund um die Genforschung, doch schienen diese mehr und mehr zu verblassen und in den Hintergrund zu rücken. Langweilig wurde es nicht, war ja auch eine ganze Menge los und auch die neue Weltordnung, die man Stückchenweise präsentiert bekam, musste man sich erst einmal zusammenpuzzeln. Leider war auch vieles dabei, was auf mich recht unlogisch wirkte und das mich nicht wirklich überzeugen konnte. Einige Fragen, die ich schon ziemlich wichtig fand, verliefen sich im Sand. Man konzentrierte sich nunmal mehr auf Thomas Rachefeldzug gegen seinen Bruder und gegen die aktuelle Gesamtlage.

"Golem" war für mich jetzt zwar kein absolutes Highlight oder ein Buch, das ich unbedingt nochmal lesen müsste, aber trotzdem fand ich es totz seiner längen und unlogischen Momente ziemlich gut.