Rezension

Gepackt hat mich die Geschichte nicht und am Ende ist mir noch zu viel verworren

Nightowls -

Nightowls
von Kathrin Tordasi

Bewertet mit 2 Sternen

Ich lese sehr gern Geschichten, die der Urbanfantasy zuzuordnen sind. Als ich „Nightowls“ bei NetGalley entdeckte, reizte mich der Klappentext. Daher fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinen Kindle laden zu können.

Nyx und ihr Adoptivbruder James sind Nachtboten und haben übernatürliche Fähigkeiten. Birdie ist eine Seherin, die drohende Ereignisse durch Beobachtungen von Wetter und Vögeln vorhersieht. Alle drei spüren seit einiger Zeit, dass etwas sehr Schlimmes bevorsteht. In London wurde ein Chaosträger aktiviert und die ersten Menschen fielen dem Chaos bereits zum Opfer. Wenn es nicht gelingt, den Träger rechtzeitig zu finden und aufzuhalten, droht eine Apokalypse. Aber nicht nur die Drei suchen nach dem Chaosträger. Auch der Orden des Ersten Tages will ihn finden und dies bedeutet nichts Gutes…

Leider hat mir das Buch nicht wirklich gefallen. Geschrieben ist es in der dritten Person aus den Perspektiven von insgesamt vier verschiedenen Protagonisten, mal in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit. Die Einführung der Charaktere erfolgte situationsbedingt und ohne langwierige Erklärungen. Eigentlich mag ich persönlich so etwas sehr gern, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sich dann nach und nach für mich alles schlüssig verbindet und ich am Ende keine offenen Fragen mehr habe.

Das ist hier allerdings leider überhaupt nicht der Fall. Für mich zogen sich die ersten zwei Drittel des Buches wie Gummi und obwohl es im letzten Drittel dann durchaus etwas interessanter wurde, gab es letztendlich einfach zu viel, was ich ohne für mich schlüssige Erklärungen als gegeben hinnehmen musste. Beispiele dafür sind, dass ich nicht herauslesen konnte, was mit den leiblichen Familien der Nachtboten geschah, warum es anfangs diese Situation mit Erin gab, aus der sie James mit Hilfe eines Artefaktes rettete, was es mit dem anonymen Anruf bei James auf sich hatte oder warum der Orden noch immer einen Leichnam für seine Zwecke nutzen konnte.

Ich erfuhr relativ schnell, dass James und Nyx Adoptivgeschwister sind, dass es in ihrer Kindheit noch einen weiteren Adoptivbruder gab, der nicht mehr lebt, ein Chaosträger gewesen sein soll und, dass beide noch immer um ihn trauern. Dabei wurde jedoch so lange nicht erklärt, was damals tatsächlich mit ihm geschah, dass es mir schon mörderisch auf die Nerven ging. Als dieser Punkt dann endlich aufgelöst wurde, erfuhr ich zwar, was mit ihm passiert war und ich konnte auch halbwegs nachempfinden, dass sich die beiden Überlebenden schuldig fühlten. Allerdings konnte ich das was ihm damals passierte nicht wirklich den Informationen zuordnen, die ich in der Zwischenzeit über Chaosträger herausgelesen hatte.

Überraschend war für mich in dieser Geschichte lediglich, dass es einen Verräter gab sowie wer und was der Chaosträger letztendlich war. Insgesamt ist für mich im Nachgang der Geschichte jedoch immer noch zu viel verworren, so, dass ich sie nicht als gut empfinde und sie auch nicht weiterempfehlen möchte. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich das Buch spätestens nach einem Drittel abgebrochen. So habe ich mich zwar durchgekämpft, trauere jetzt aber der von mir als vertan angesehenen Lesezeit schon ein bisschen nach.