Rezension

Gerade für jüngere Mädels ein super schöner, rührender und spannender Jugendroman, aber ab und an ist sowas auch etwas für mich :)

Amaris -

Amaris
von Maren Dammann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ich habe mich sehr über den Titel "Amaris" von Maren Dammann gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Thienemann-Esslinger Verlag (Planet!) als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Dafür möchte ich an dieser Stelle noch einmal meinen Dank ausrichten, es versteht sich natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Form beeinflusst wird.
Hierbei handelt es sich um mein erstes Werk der Autorin Maren Dammann, auf welches ich besonders durch seinen Namen aufmerksam geworden bin. Würde man noch ein "D" vor "Amaris" packen, wäre es nämlich mein, eher seltener, Name :D Zudem fand ich den Klappentext und auch das Cover ansprechend und mein Interesse war somit geweckt.

In dieser Geschichte begleitet der Leser die junge Protagonistin Alice auf einem Stück ihres Weges, welcher allerlei Ungeahntes zu bieten hat. Erst muss Alice erfahren, dass sie adoptiert wurde, dann soll auch noch das verwahrloste Pferd, welches Alice auf Anhieb ins Herz schließt und "Amaris" tauft, auf einer Auktion an einen Metzger verkauft werden. Zumindest gegen zweiteres kann sie etwas unternehmen und ersteigert es auf eigene Faust, als sie ihr leiblicher Vater, den sie mittlerweile aufgesucht hat, einen kurzen Moment unbeaufsichtigt lässt. Von da an nehmen die Dinge ihren Lauf, denn etwas scheint mit dem Hengst nicht zu stimmen, zumindest weisen alle Umstände darauf hin. Zum Glück ist Alice bei allem nicht ganz auf sich allein gestellt, denn da gibt es zum Beispiel noch Ben, den Stallburschen, der ihr Herz höher schlagen lässt...

Maren Dammann schreibt ihren Jugendroman aus der Sichtweise von Alice in der dritten Person im Präteritum. Dadurch erlebe ich alle Dinge aus ihrer Perspektive und werde schnell warm mit dem jungen Mädchen. Es macht Spaß, sich durch das Lesen eines Romanes für Teenies und Jugendliche wieder jünger zu fühlen! In viele Dinge kann ich mich aus meiner eigenen Jugend dadurch prima zurück versetzen, wie zum in Beispiel meine Reit- und Voltigierzeit. Die Liebe zu Pferden habe ich nie ganz verloren, aber ich widmete mich irgendwann anderen Dingen. Hier merke ich aber, wie mein Herz für diese Tiere wieder ein wenig höher schlägt und mich in eine frühere Zeit versetzt, Zeiten, in denen ich z. B. auch gerne Wendy gelesen habe. Doch dieses Buch bietet mehr als seichte Idylle, Intrigen und ein bisschen "Liebeskram", er folgt dem heutigen Zeitgeist durch aktuelle Themen und ist an vielen Stellen, vor allem gegen Ende des Buches enorm spannend und nervenaufreibend! Der Leser bekommt also durch eine süße, integrierte Liebesgeschichte nicht nur etwas fürs Herz geboten und vielerlei Know-How über Pferde vermittelt, er darf auch ordentlich mitfiebern. Eine gelungene Kombination! Außerdem vermittelt er obendrein noch eine schöne Message.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, leicht und atmosphärisch und trägt mich durch die recht kurzweilig gehaltenen Kapitel rasch durch die Geschichte. 
Der Anfang des Buches wird mir ein wenig zu schnell albgefrühstückt, hätte ich mir hier noch etwas mehr Handlung bei der Auflösung, dass Alice adoptiert wurde, gewünscht. Es wird auch kaum darauf eingegangen, wie sie den Kontakt zu ihrem Vater aufbaut. Das hätte für meinen Geschmack etwas ausgereifter sein können. Alles andere ist aber wunderbar ausführlich und nicht zu langatmig beschrieben und umgesetzt, sodass es authentisch auf mich wirkt. Viele der Nebenprotagonisten schließe ich im Laufe der Geschichte auch wirklich ins Herz!

"Amaris" ist ein klasse Jugendroman, der mich wirklich gut unterhalten hat. Ich vergebe eine Lese- und Kaufempfehlung und 4,5 Sterne, die ich nach Möglichkeit gerne aufrunde *****