Rezension

Geregelter Lesespaß

Der Regler - Max Landorff

Der Regler
von Max Landorff

Bin mir dem „Regler“ schon vor einigen Tagen fertig geworden und musste erst ein paar Nächte darüber schlafen, bevor ich mir eine endgültige Meinung dazu bilden konnte. Durch das ARG und die Werbung war ich natürlich sehr neugierig und habe etwas Besonderes, völlig Neues erwartet. Mit der Figur des Gabriel Tretjak hat der Autor definitiv etwas geschaffen, was mir so bisher nicht untergekommen ist und wirklich vielversprechend klang. Leider war die restliche Handlung nicht sehr originell. Vor allem nach der Auflösung am Ende war ich enttäuscht, dass doch alles so simpel und einfach zu erklären war. Hätte in der Hinsicht mit etwas Ausgefallenerem gerechnet ...  Einen Pluspunkt gibt es, weil die Aufklärung bis zum Ende nicht vorhersehbar war. Dafür gab es zu viele verschiedene Spuren, Handlungsstränge und Personen. Leider waren diese dafür eher oberflächlich und z. B. bei Charlotte Poland und ihrem Sohn hab ich mich am Ende gefragt, worin eigentlich ihr Sinn lag. Den Regler fand ich relativ gut dargestellt. Es blieb durchweg eine gewisse Distanz zwischen ihm und dem Leser und die ist im Bezug auf seinen Beruf sehr wichtig. Seinen Klienten offenbart er sich auch nicht völlig. Gegen ein Wiedersehen mit ihm hätte ich nichts einzuwenden.

An Spannung mangelt es der Handlung zeitweise leider auch. Anfangs war man noch total neugierig und hat gerne weitergelesen, weil man natürlich unbedingt wissen wollte, was es mit dem Regler auf sich hat, aber mit Beginn des 2. Teiles wurde es eher langatmig. Glücklicherweise hat es der Autor geschafft, das Tempo zum Ende hin wieder zu steigern, sodass man das Buch doch noch gerne fertig gelesen hat.

Alles in allem ein Buch, das dem Leser zwar ein paar Stunden Lesevergnügen beschert, aber den Erwartungen durch die große Promotion-Aktion leider nicht gerecht wird.