Rezension

Geschichten und Rezepte aus Schweden

Das Schweden-Kochbuch - Tine Guth Linse

Das Schweden-Kochbuch
von Tine Guth Linse

~*~ ~*~ ~*~ Aufmachung des Buches~*~ ~*~ ~*~

Margareta Schildt Landgren hat ihr Kochbuch nach einem bestimmten Motto kreiert: "Eine einfache, schnörkellose Küche mit regionalen Zutaten" (S. 11). Welche Aufteilung wäre da passender als eine nach Jahreszeiten? Ihr geht es darum, wieder zurück zu ursprünglichen Küchen zu kommen, und Zutaten nicht aus aller Herren Länder zu importieren, sondern mit dem zu arbeiten, was die Saison einem bietet. 

In einer kurzen Einleitung schreibt sie, wie sie zum Kochen und letztendlich zum Kochbuch schreiben gekommen ist. Danach geht es auch gleich mit der ersten Jahreszeit los. Es beginnt bei Winter und geht überFrühling und Sommer zum Herbst.Zu jeder Jahreszeit gibt es einen kleinen Text, wie man diese in Schweden erlebt, was man macht, wodurch sie sich auszeichnet. Im Anschluss daran gibt es eine kurze Geschichte über die schwedische Vorratskammer, was in ihr wann zu finden ist und welche zwei Dinge garantiert niemals, unter keinen Umständen, fehlen. 

Für alle, die sich ein bisschen Schweden nach Hause holen wollen, gibt es im Anschluss daran eine Seite mit Bezugsadressen, wie etwa Schweden-Fisch oder Swedish Gourmet. Das obligatorische Register gibt es gleich zweimal: einmal mit deutschen Begriffen, einmal mit schwedischen. 

Das Schweden-Kochbuch ist zwar voller Fotos, allerdings spürt man deutlich, dass hier der Fokus mehr auf Schweden denn auf das Essen gelegt wurde. Es gibt zwar allerhand Bilder über die Landschaft und die Jahreszeiten, über Märkte und Feste und Menschen. Aber kaum ein Rezept ist mit einem Foto des Gerichts bebildert. Von den ersten fünf Rezepten im Winter haben lediglich die Fleischbällchen / Köttbullar (Seite 17) ein Food Foto, die anderen vier sind vollkommen unbebildert. Für jemanden wie mich, der die Gerichte nicht nach Name sondern zunächst nach Foto aussucht, ist das sehr schade. Die Rezeptseiten sind zwar manchmal farbig hinterlegt, aber immer gleich aufgebaut. Der schwedische Name des Gerichts hat eine andere Schriftart, ansonsten wird wenig mit der Schrift gespielt und eine zweireihige "Banderole" aus Punkten ist die einzige Zierde auf den Seiten. Dadurch wirken die Rezeptseiten leider schnell langweilig und verleiten dazu, sie rasch zu überblättern. So nett es auch ist, Bilder von einem Weihnachtsbaum, Laternen und Margaretas Kindheit zu sehen, die Priorität liegt bei mir doch bei den Food Fotos. Ganz schön wiederum finde ich, dass zwischendurch die original schwedischen Rezepte mit abgedruckt wurden. 
 

~*~ ~*~ ~*~ Rezepte ~*~ ~*~ ~*~
 

Nun aber zu den Rezepten selbst. Ich muss gestehen, dass ich mir etwas anderes vorgestellt habe. Klar, Klassiker wie Köttbullar sind drin, aber das ist hier nicht mehr als ein Rezept für sehr einfache Fleischbällchen. Es gibt aber auch sehr viele Rezepte, die ich ohnehin schon kenne, wie etwa klassisches Vollkornbrot (63), Gebratenes Sirloin-Steak mit Kartoffelpüree (189), Kartoffelpuffer mit Bacon (197) und Tomatensuppe (143). Für solche Rezepte brauche ich eigentlich nicht extra ein schwedisches Kochbuch. Was ich dagegen vermisst habe ist beispielsweise das Rezept für schwedische Mandeltorte, die eine Freundin der Familie früher zu allen möglichen Anlässen gebacken hat und deren Rezept sie partout nicht rausgeben wollte.
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~*~ ~*~ ~*~ Fazit ~*~ ~*~ ~*~

Margareta Schildt Landgren erzählt in ihrem Kochbuch viel über ihre Kindheit in Schweden und über die saisonale schwedische Küche. Aufgelockert wird das durch Fotos der Landschaft und von Menschen und Festen. Was bei dieser Begeisterung leider etwas untergeht, sind die Rezepte selbst, die eher rar bebildert sind und mich irgendwie enttäuscht haben. 

3 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Aufmachung 1/2 Punkt, Rezepte 1/2 Punkt, Vielfalt 1/2 Punkt, Preis-Leistung 1/2 Punkt 
~*~ Gerstenberg ~*~ 224 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-8369-2759-8 ~*~ Gebundene Ausgabe ~*~ 24,95€ ~*~ 19,5 x 24,0 cm ~*~