Rezension

Geschmacksfrage

Ey hör mal! -

Ey hör mal!
von Gulraiz Sharif

Bewertet mit 3 Sternen

Es ist ein ungewöhnliches Buch – das kann man wohl sagen. Noch mehr als bei anderen Büchern, ist es daher Geschmackssache, ob es gefällt oder nicht.

Es ist ein ungewöhnliches Buch – das kann man wohl sagen. Noch mehr als bei anderen Büchern, ist es daher Geschmackssache, ob es gefällt oder nicht.

Das Buch ist eigensinnig und aufmüpfig wie ein Teenager. Der Protagonist ist fünfzehn Jahre alt, lebt in Oslo und ist das Kind pakistanischer Einwanderer. Er sieht Norwegen durch den Filter seiner Herkunft, zieht Parallelen zwischen den Kulturen, bestätigt und entkräftete Vorurteile und macht begreifbar, was es heißt Ausländer und Heranwachsender zu sein. Diese besondere Perspektive gefällt mir sehr gut und liefert spannende Denkanstöße. Ein großer Pluspunkt ist dabei, die sehr authentische und unterhaltsame Art des Protagonisten. So wirkt das Buch nie vorwurfsvoll oder belehrend.

Gleichzeitig ist seine Authentizität aber auch der größte Minuspunkt. Der Autor hat das Buch im Jugendslang geschrieben. So besteht das Buch aus sehr viel fragwürdigen Satzkonstruktionen, schiefen Bildern, Fäkalvokabular, „Alter“ und „ischliebdisch“. Den einen mag das gefallen und nicht stören. Ich hatte enorme Probleme damit. Dieser Schreibstil war mir zu überdreht und hat mich immer mehr aufgeregt. Er hat mir das Lesen erschwert und mir phasenweise den Spaß an der Erzählung geraubt.

Zudem hat mich die Handlung nicht vollkommen überzeugt. Teilweise verstrickt der Erzähler sich in Beobachtung und Überlegungen; vergisst, dass die Geschichte vorangehen sollte. Außerdem finde ich die Handlung nicht sehr überraschend.

Diese beiden Kritikpunkte haben mir die Lektüre dann doch etwas versaut. Dabei wurde die Kernidee der Geschichte sehr gut umgesetzt, das Buch ist besonders und die Lektüre ist vor allem für Jugendliche durchaus lesenswert.