Rezension

Gesellschaftsnormen

Umwege der Liebe -

Umwege der Liebe
von Kristi Ann Hunter

1813 in England: Lady Georgina hat ihre Einführung in die Londoner Gesellschaft  seit Jahren sehr sorgfältig vorbereitet. Sie hofft durch einen hochrangigen Ehemann ihr Geheimnis wahren zu können, das ihre Zukunft so leicht zerstören könnte. Doch Colin , ein wohlhabender Unternehmer, sieht hinter ihre Maske.

Dieser historische Roman führt dem Leser sehr anschaulich die gesellschaftlichen Normen der damaligen Zeit vor Augen. Die Aufgabe der adligen Damen drehte sich in erster Linie um das Finden eines einflussreichen Ehemannes. Ein Abweichen von der Etikette wurde nicht hingenommen. Geld und Titel, mehr Schein als Sein. Selbst der eigenen Familie zeigte man nicht sein wahres Gesicht. Doch in diesem Roman spielt der Glaube eine wichtige Rolle und die Begegnung mit der richtigen Person, die diesen Glauben wieder erwecken kann. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung spannend. Die Charaktere sind sehr vielschichtig angelegt. Die Geschichte hat am Ende mehr Tiefgang als man am Anfang vermuten würde. Es gibt Fieslinge und Sympathieträger. Auch wenn man den ersten Teil der Reihe nicht kennt, kann man der Handlung gut folgen. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Vor allem durch die sehr komplizierte Liebesgeschichte guckt man oft hinter die Fassade.