Rezension

Gesucht: Glück

Glückstreffer - K. A. Milne

Glückstreffer
von K. A. Milne

Bewertet mit 5 Sternen

Sophie Jones betreibt eine Chocolaterie, deren Verkaufsschlager "Unglückskekse" sind. Die Schokolade ist nahezu ungenießbar bitter und in ihnen steckt ein Zettel mit einem Spruch wie "Tu Dinge, die du normalerweise nie tun würdest, denn was du normalerweise tust, scheint nichts zu bewirken." - und das ist noch die optimistische Variante. Da Sophies Eltern bei einem Verkehrsunfall an ihrem 9. Geburtstag gestorben sind, für den sie sich die Schuld gibt und ihr Verlobter Garrett sie einige Tage vor der Hochzeit hat sitzen lassen, denkt sie, sie sei vom Glück verfolgt.
Als Garrett ca. ein Jahr nach der geplatzten Hochzeit vor ihr steht und sie um eine Aussprache bittet, hat sie verständlicherweise nicht gerade die größte Lust darauf - schließlich ist er damals abgehauen, ohne eine Erklärung. Doch sie gibt ihm eine Chance: Über eine Zeitungsannonce soll er 100 wirklich gute Gründe für gutes Glück suchen - und wenn diese Gründe sie überzeugen, wird sie sich mit ihm zu einem Gespräch treffen.

Dieses Buch ist einfach klasse, ich habe es an 1,5 Tagen gelesen. Man versinkt richtig in die Geschichte, leidet mit Sophie, will ihr aber zeitweise die Augen öffnen, traut sich das dann aber doch nicht zu, weil man selbst (ich zumindest) bei weitem nicht soviel Pech im Leben hatte wie sie. Sie mag manchmal stur sein, Garrett mag - gerade am Ende - einfach leichtsinnig sein, aber irgendwie muss man sie doch alle mögen.

Das Buch ist sehr flüssig und trotz des schwierigen Themas leicht geschrieben - einen solchen Stil hätte ich eher einer Frau zugetraut, bis ich zufällig hier gelesen habe, dass das "K." für "Kevin" steht... Vorurteile lassen grüßen... Naja.

Ein kleines Manko hatte dieses Buch allerdings schon: Zeitweise gibt es kleine Zeit- oder Ortssprünge, die ich nicht so richtig nachvollziehen konnte. Bei den Kapitelüberschriften ist, wenn es einen Zeitsprung gibt, das Datum angegeben, aber manchmal gabs auch innerhalb eines Kapitels kleine Sprünge, wo ich die Stelle mehrmals gelesen habe, bis ich einfach hinnahm, dass man aus einem Auto halt nicht zwingend aussteigen muss, um auf einmal vor einer Wohnungstür zu stehen - vor allem nicht, wenn man dabei in wesentliche Gespräche vertieft ist. Zumal ich sagen muss, dass dass Buch einfach zu fesselnd ist, als dass diese kleinen Ungereimtheiten mich ernsthaft gestört hätten. Daher gebe ich auch keinen Abzug.

Für mich bleibt jetzt nur noch, meine persönliche Antwort auf die Frage, was wahres Glück ist, zu suchen...

Fazit: Ein uneingeschränkt empfehlenswertes Buch!