Rezension

Gewohnt gut: Sabine Weigands "Die silberne Burg"

Die silberne Burg - Sabine Weigand

Die silberne Burg
von Sabine Weigand

Bewertet mit 5 Sternen

Geschichte einer historisch nachgewiesenen jüdischen Ärztin anfangs des 15. Jahrhunderts.

Die von mir bisher gelesenen ebenso unterhaltsamen wie informativen Historienschmöker der Historikerin Sabine Weigand befassten sich immer mit einer realen Frau als Protagonistin, meist eine berühmte, oft eine Herrscherin. Diesmal steht eine Person im Vordergrund, die ebenfalls historisch verbürgt, aber deren Namen heute wohl kaum noch jemandem bekannt ist: Die jüdische Ärztin Sara. Sie wird 1390 in Siegburg geboren, an dem Tag, an dem ihr Vater seinen gesamten Besitz verliert und mit seiner Familie die Stadt verlassen muss. Zur gleichen Zeit wird ein Kleinkind, das den Namen Ciaran erhält, in ein irisches Kloster verbracht, nachdem es einen Brand überlebt hat. Dann gibt es noch ein bei Fulda gelegenes Rittergut, auf dem ein Junge namens Ezzo heran wächst. Die Schicksale dieser drei jungen Menschen werden sich einst miteinander verknüpfen. Erwähnenswert wären ferner Jan Hus aus Prag und John Wyclif aus Oxford sowie das Konstanzer Konzil. Gewohnt gekonnt entsteht aus diesen "Zutaten" eine Geschichte, die durch Glossar und Nachwort der Autorin ansprechend abgerundet wird.