Rezension

Goldgier

Blut und Gold - Snorri Kristjánsson

Blut und Gold
von Snorri Kristjansson

Bewertet mit 4 Sternen

Blut und Gold ist ein historischer Roman des Autors Snorri Kristjansson. Im Sommer des Jahres 970 versammeln sich die vier Kinder von Unnthor Reginsson, einem Wikinger der angeblich bei Raubfahrten einen Schatz angehäuft haben sollen. Die Kinder begehren den Schatz und alte Streitigkeiten flammen wieder auf, sobald alle zusammen treffen. Dann geschieht ein Mord und es kann nur einer aus ihren Reihen sein der getötet hat. Helga, die Ziehtochter von Unnthor und seiner Frau Hildigunnur fängt an auf eigene Faust nach dem Täter zu suchen.

 

Der Schreibstil des Autors ist lebendig und die Ausdrucksweise modern. Das störte für mich jedoch das Gesamtbild eines Romans aus der Wikingerzeit nicht. Die Dialoge hätten von der Wortwahl her auch aus der heutigen Zeit stammen können, wobei natürlich keine Worte vorkamen die es in der Wikingerzeit noch nicht geben konnte. Erzählt wird alles aus Helgas Perspektive und ihre Gedanken und Sichtweisen sind sehr aufschlussreich was das Zusammenleben der Charaktere angeht.

 

Die Männer sind oftmals gar nicht die starken Macher, sondern hinter ihnen steht oft eine starke Frau die mit kluger Hand die Geschicke lenkt. Gerade Hildigunnur ist eine Meisterin ihres Fachs. Der Spannungsbogen wer denn nun tatsächlich hinter dem ersten und dem dann noch folgenden zweiten Mord steht wird lange aufrecht erhalten und der Schlusssatz ist sehr erhellend.

 

Für mich ein gut gemachter Roman der mit moderner Sprache aufwartet und der eine Familiengeschichte erzählt die voller Intrigen und Zwist ist. Leider werden die damaligen Gebräuche nicht erklärt und wer sich gar nicht in diesem Bereich auskennt, dem wird das eine oder andere seltsam vorkommen. Dafür hätte ich mir ein kleines Glossar mit Erläuterungen gewünscht.