Rezension

Grandios

Verdorbenes Blut - Geoffrey Girard

Verdorbenes Blut
von Geoffrey Girard

Mit großem Interesse verfolge ich Dokumentationen zu den ehemaligen Serienmörder á la Bundy, Gacy oder Ramirez. Umso mehr freute ich mich auf das Buch, in dem es um das Klonen dieser und weiterer Killer ging. 

In einem amerikanischen Biontec-Forschungsinstitut werden Klone im Auftrag des Staates herangezogen. Doch 6 dieser Klone schaffen unter mysteriösen Umständen aus dem Institut zu fliehen. Sean Castillo bekommt als gebrochener Mann aus dem Irak den Auftrag, die Klone aufzuspüren und diese den Forschern zu überlassen. Doch auf ihrer Reise hinterlassen die Klone von Ted Bundy, Son of Sam, Albert Fish, Jeffrey Dahmer und Henry Lee Lucas eine Spur aus Angst und Schrecken. 

Beim Lesen des erstens Kapitels wusste ich nicht, in welche Richtung dieses Buch gehen würde.
Zu Beginn lernt man Castillo im Gespräch mit einem Forscher kennen, der ihm das Thema ihres Projekts so sanftmütig wie möglich erklärt. Im ersten Moment glaubte ich, mich würden viele wissenschaftliche Fachwörter erwarten. Doch dies traf nicht zu, denn die Forschung steht nicht so im Mittelpunkt wie Castillos Jagd auf die Klone. 

Sean Castillo ist in einer Task Force gewesen, in der sie Menschen aufsuchten. Sein Auftrag ist es, die Kids und ihre genetischen Brüder zu finden. Was mit ihnen anschließend geschah, wollte er sich nicht ausmalen und er versuchte gar nicht daran zu denken, denn er wusste, man würde sie eliminieren. 
Im Laufe der Geschichte erfährt man, das Castillo aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung aus dem Irak nach Hause geschickt wurde. Da er nichts zu verlieren hat, ist er für die Forscher der perfekte Jäger. 

Castillo wirkte sehr in sich gekehrt und kühl, doch als Leser lernte man ihn von seiner menschlichen Seite kennen. Denn als Soldat wurde er gefühllos getrimmt, doch nach seiner Entlassung war er auf sich gestellt. Sein Handeln war von Anfang an sehr gut durchdacht. 
Zu Beginn seiner Suche findet er im Haus eines Genetikers, der anscheinend bei der Flucht beteiligt war, den Klon von Jeffrey Dahmer. Als Castillo spürt, dass ihm nicht die vollkommene Wahrheit gesagt wurde, nimmt er Jeff mit sich, falls die Leute vom Institut und sein Chef ihn übers Ohr hauten. Somit war Jeff sein Triumph im Ärmel, doch im Laufe der Geschichte spürt man, wie sehr er sich vor seinem Begleiter fürchtet. 

Der Autor hat sich intensiv mit den Serienmördern und ihren Persönlichkeiten beschäftigt. Diese intensive Arbeit macht sich während des Lesens sehr bemerkbar. Nach all den Dokumentationen und Interviews mit den wahren Serienmördern entsprachen die Sprache und der Charakter der Klone dem Original. 
Der Schreibstil war flüssig und spannend gehalten. Man sollte sich bei dem Buch auf viele brutale und ekelerregende Momente gefasst machen, denn es werden Taten von Serienmördern auf die heutige Zeit beschrieben. Ich lernte viele über die Psyche und Typen von Serienmördern. 
Die Spannung baute sich von Kapitel immer weiter an. Zwischenzeitlich musste ich das Buch zuklappen, um das gelesene zu verdauen. 

Fazit:
Die grandiose Recherche der Serienmörder kombiniert mit einem wissenschaftlichen Thriller ergaben ein Meisterwerk, welches für mich zu einem Jahreshighlight 2021 wurde. Schade, dass ich es nicht schon vorher entdeckt habe.