Rezension

Grenzwertiger Ekelfaktor

Kalte Asche, 6 Audio-CDs - Simon Beckett

Kalte Asche, 6 Audio-CDs
von Simon Beckett

Bewertet mit 4 Sternen

*** Inhalt ***
ASCHE ZU ASCHE, STAUB ZU STAUB, LEBEN ZU TOD
Asche ist alles, was von ihr übrig geblieben ist. Fast alles. Als der Rechtsmediziner David Hunter die Überreste der Frau in einem verfallenen Cottage auf der schottischen Insel Runa zum ersten Mal erblickt, weiß er sofort: Dieser Tod war kein Unfall. Er will seine Erkenntnisse dem Superintendenten mitteilen, doch die Leitung bleibt tot. Ein Sturm hat die Insel von der Außenwelt abgeschnitten. Da geschieht ein weiterer Mord…
Dr. Hunter ist gefangen auf der Insel. Die Einheimischen des kleinen Dörfchens werden alle auf Ihre Weise verdächtigt und doch kommt man als Außenstehender nicht in die Mitte um sich einen Überblick zu verschaffen. Was hat es mit dem seltsamen Krankenpfleger der Insel auf sich? Warum werden plötzlich alle Spuren, die evtl. auf einen Mord hindeuten könnten, verwischt? Lebt der Mörder hier unter den Inselbewohnern?

*** Meine Meinung ***
Zuerst einmal muss ich Johannes Steck, den Sprecher, wieder ein großes Lob aussprechen. Er hat meiner Meinung nach das Buch wieder hervorragend gelesen und die Handlung sehr gut rüber gebracht. Seine Stimme ist angenehm und er schafft es den einzelnen Charakteren ihre eigene Stimme zu geben. In dem Zusammenhang muss ich aber auch erwähnen, dass die Musik nervig war. Zum Glück war sie nur zwischen Kapiteln platziert, aber trotzdem nervte sie mich. Ich bin halt kein Freund von „Fahrstuhl-Musik“.
Kommen wir aber mal zur Handlung. Diese beginnt schon mit einer gewissen Spannung, die sich aber wieder in Wellen bewegt und in den Spannungs-Wellentälern waren mir Becketts Beschreibungen wieder zu langatmig und damit langweilig. In diesen Phasen musste ich mich wirklich konzentrieren und ich denke, wäre es ein Buch gewesen, hätte ich manche Seiten überschlagen. Allerdings muss man Beckett zu Gute halten, dass sein Ende, welches auch in den Epilog hinein reicht, mehr als überraschend ist.
Die Charaktere kommen gut und lebendig rüber und streckenweise konnte ich auch mit ihnen mitfühlen und mitbibbern. Der Schreibstil ist flüssig und manchmal detailverliebt. Ob jetzt alles, was Beckett über forensische Anthropologie schreibt, wirklich stimmt, vermag ich nicht zu beurteilen. Die Passagen, die sich mit detaillierten Beschreibungen von Tatorten, Todesursachen und Leichen beschäftigen, sind nichts für schwache Gemüter. Da zieht sich schon mal der Magen zusammen und man muss schlucken. Mir war das jetzt egal, da ich auch schon bei diversen Operationen bei meinen pelzigen Mitbewohnern dabei war.
Alles in allem ist das Buch solide geschrieben und ich vergebe deshalb auch 4 Punkte.