Rezension

Großartig!

Sieben Minuten nach Mitternacht - Patrick Ness, Siobhan Dowd

Sieben Minuten nach Mitternacht
von Patrick Ness

Bewertet mit 5 Sternen

Sieben Minuten nach Mitternacht, steht plötzlich ein Monster vor Conors Fenster. Groß und schaurig. Doch der 13-jährige Junge fürchtet sich nicht. Viel größere Angst hat er vor dem Albtraum, der ihn in jeder Nacht heimsucht. Und davon wird das Monster ihm am Ende des Buches erlöst haben. Denn das Monster ist gekommen, um Conor zu helfen.

„Das Monster tauchte kurz nach Mitternacht auf. Wie das bei Monstern eben üblich ist.“ S. 11

Am liebsten würde ich Euch überhaupt nichts von dem Inhalt erzählen. Denn um überhaupt eine Ahnung von dem Buch zu bekommen, in welche Richtung es verläuft, würde ich so viel verraten, dass das ganze Lesegefühl verloren gehen würde. Ich selbst hatte auch nichts vorher im Internet darüber gelesen, nur dass es von vielen empfohlen wurde.  Deshalb will ich auch nur oberflächlich und kurz auf „Sieben Minuten nach Mitternacht“ eingehen, damit Ihr das Buch selbst entdecken könnt.

Die Atmosphäre ist sehr bedrückend, leicht düster & schaurig. Es geht um Einsamkeit, Schmerz, Verlust und Verzweiflung eines Kindes, was einen das Herz schmerzen lässt. Und da taucht dieses Monster auf, das so schön gruselig beschrieben, aber auch durch Illustrationen  lebendig wird und damit die Atmosphäre noch verdichtet. Die schwarz-weiß, unglaublich schönen Illustrationen stammen von Jim Kay. Sie geben dem Buch noch einmal einen besonderen Touch.

„Du schreibst die Geschichte deines Lebens nicht mit Worten, sagte das Monster. Du schreibst sie mit Taten. Es ist nicht wichtig, was du denkst. Wichtig ist nur, was du tust.“ S. 202

Es soll ein Kinderbuch sein, in das auch Erwachsene ein Blick werfen sollten. Für Erwachsene ist es für alle male gemacht, doch ich bin mir nicht sicher, ob ich es Kindern unter 14 Jahren in die Hand drücken würde. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder davon Alpträume kriegen könnten.

„Manchmal müssen sich die Menschen vor allem sich selbst belügen.“ S. 72

„Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist ein besonderes Buch. Richtig BESONDERS. Nach jedem Kapitel musste ich einen Kloß herunterschlucken und während der letzten Seiten als der Leser von Conors Alptraum erfährt, musste ich so sehr weinen, wie lange nicht mehr. Es steckt unheimlich viel zwischen den knapp 220 Seiten – Dinge die ausgesprochen werden, aber auch Gedanken, die zwischen den Zeilen hängen und auf die Ihr stoßen werdet.