Rezension

Große Entdeckungsreise für die ganz Kleinen

Ein Eisbär in Afrika
von Madleen Nothnagel

Bewertet mit 4 Sternen

1 Familie, 1 Auto und 4000km in 3 Wochen – Zahlen, die zeigen, dass man es hier nicht mit der Pauschalreise für Touristen zu tun hat. Madleen und Peter sind schon lange begeistert von abenteuerlustigen Reisen durch Afrika, speziell Namibia ist dabei ihr primäres Ziel. Bis jetzt alles gar kein Problem, doch nun sind sie zu Dritt und die Frage kommt auf – kann man wirklich mit Kleinkind auf Abenteuerreise gehen? Die Beiden sind sich einig – ja, man kann!

So beginnt also DIE Reise seines, bisher noch kurzen Lebens für den kleinen Nanook. Sie führt zu alten Freunden im Kaokoland, in einen Slum und rein ins namibische Farmleben.

Madleen schreibt in der Zeit Tagebuch – ihre Eindrücke von der Umgebung und den Begegnungen mit vielen Menschen, die in Namibia ganz anders leben, als wir es in Deutschland kennen. Dabei sind sie als Eltern gerne auch mittendrin, gehen auf die Einheimischen zu und da wird auch mal in gemeinsamer Runde „Backe, backe Kuchen“ angestimmt und keine Frage, Musik jeder Art verbindet Menschen einfach.

Nanook ist dabei natürlich der Mittelpunkt von Madleen – die ganzen neuen Eindrücke halten ihn ohne Unterbrechung auf Trab und somit auch seine Eltern. Doch Madleen und Peter scheinen wirklich eine harmonische Beziehung zu führen und ihre liebevolle, lockere Art mit Nanooks Ideen mitzuhalten, ist bewundernswert. Nanook ist nämlich von so ziemlich Allem in seiner Umwelt fasziniert :)
Allerdings wundert mich das gar nicht – jede Stunde, jede Minute kann er was Besonderes erleben und so bietet die Reise einen unerschöpflichen Vorrat an Entwicklungsmöglichkeiten für Nanook.

Abgeschiedenheit und Freiheit helfen auch Madleen den stressigen Alltag hinter sich zu lassen und wieder eine innere Ruhe zu finden, die sie tief mit Afrika verbindet.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist begründet in meiner persönlichen Erwartungshaltung dem Buch gegenüber. Für einen Reisebericht haben mir ein paar zusätzliche Informationen über Land und Leute gefehlt. Allerdings geht es ja darum mit „Kleinkind auf Abenteuerreise durch Namibia“ zu sein und da kann eben auch der kleine Nanook im Mittelpunkt stehen.

Für mich trotzdem eine angenehme Lektüre, die sicher auch zum Nachdenken anregt, nicht immer in festgefahrenen Vorstellungen zu leben. Sicher ist es nicht üblich mit Kleinkind so eine Reise anzutreten, aber das heißt noch lange nicht, dass es keine gute Idee ist!