Rezension

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Ab in den Busch

Ein Eisbär in Afrika
von Madleen Nothnagel

Bewertet mit 4 Sternen

Titel und Cover sind passend.

Der Schreibstil ist absolut super. Sehr flüssig zu lesen und sehr amüsant, sodass sich der Leser auf einige Lacher gefasst machen kann.

Die Autorin lässt uns ehrlich an ihren Gedanken teilhaben - ob sie nun erschöpft ist, sich auf Bekannte freut oder ihr aber etwas nicht passt.

Wir lernen Madleen und ihren Mann als abenteuerliche Menschen kennen, die ihren zweieinhalbjährigen Sohn einen Urlaub abseits der normalen Standartklischees mit Blick über den Tellerrand bieten wollen.

Eine spannende, aber auch sehr anstrengende Reise beginnt.

Die beiden kennen Namibia von vielen vorherigen Besuchen, müssen nun aber mit Kind andere Grenzen und Werte setzen.

Madleen ist ein sehr aufgeschlossener Mensch, der Nanook auch mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommen lässt.

Wie musste ich, wie gesagt, oft lachen, über einige Dinge fragend den Kopf schüttelt ( wie das erlegen von Wildtieren, um  damit kranke, misshandelte zu füttern) manchmal war ich minimal angeekelt (musste aber dann trotzdem lachen). Der Erzählstil war oft recht Bildhaft sodass man sich zum Beispiel die Begegnung zwischen den Hunden und der Schlange sehr gut vorstellen konnte.

Aber - ja, jetzt kommt leider ein aber- habe ich doch mehr das Gefühl für Afrika vermisst. Ich wollte mehr Sehnsucht nach der Abgeschiedenheit spüren, den Sinn nach dem Abenteuer, Buschromantik aufkommen lassen,  den unbekannten Geruch in der Nase haben, die flirrende Hitze an mir kleben spüren  und mich an der wohltuenden Kühle des Wassers erfrischen.

Das Kennenlernen neuer Menschen und nicht nur das Widersehen mit alten Freunden und wie diese auf Nanook reagieren. Das kam hier doch deutlich zu kurz.

Für dein  lustiges und sehr unterhaltsames Buch aber dennoch 4 Sterne.