Rezension

Guck' mal ein Stein

Heliosphere 2265 - Band 21: Ohne Ausweg (Science Fiction) - Andreas Suchanek

Heliosphere 2265 - Band 21: Ohne Ausweg (Science Fiction)
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Echt jetzt, ein Stein?"

Selten knabbere' ich an einer Rezension so wie an der hier. Wir befinden uns noch mitten in der Aufholjagd der LeseRunden zur SF-Serie Heliosphere 2265. Das Jahr muss man sich gerade in den letzten Bänden immer mal wieder vor Augen führen, weil die Zeitlinien doch ganz schön verzerrt worden sind.

Während des Lesens habe ich mich dann so philosophischen Fragen gestellt wie: Wenn du weißt, dass der Tod kommt und du ihn nicht mehr abwenden kannst, aber du hast noch Tage… Wochen Zeit. Was machst du dann mit deinem Leben noch?
Durch Kristallwälder spazieren? Über Lavakiesel schreiten? An Promenaden flanieren? An außerirdischen Conventions teilnehmen? Den ältesten und besten Whisky trinken, den du finden kannst? Einfach deine Arbeit weiter machen? Etwas zu Ende bringen, was du nicht unfertig lassen kannst?
 

"Nur der Pragmatiker überlebt."

Wir machen munter weiter. Entschuldigt den Knick im uneleganten Übergang.
Die Handlung befindet sich einerseits bei der HYPERION und ihrer Crew, die auf dem Planeten Zuba der Aaril-Rasse gestrandet sind. Andererseits auf NOVA mitten im schwer angeschlagenen Sektor der gerade gegründeten freien Nation als Gegenbewegung zu Sjöbergs Regime. Hüben wie drüben steht die Menschheit vor Problemen. Und ihnen bei der Bewältigung zuzusehen ist angenehm. Denn sie finden Lösungen. Exemplarisch möchte ich den Schrott an dieser Stelle erwähnen. Und einen Doktor Damato, der als Nebencharakter meine volle Sympathie genießt.

Darüber hinaus beschränkt sich der Autor nicht auf seinen Protagonisten Jayden Cross. Es ist schön zu sehen, wie ihm seine ganze Palette an Charakteren und Figuren am Herzen liegt. Mit mal mehr, mal weniger Beachtung. Manchmal reicht auch ein Satz um der Vollständigkeit zu dienen und mich als Leserin wissen zu lassen, dass niemand vergessen wird. Wie im Fall von Alpha. Andere Persönlichkeiten wie Mother Alexis Cross und Kirby bekommen dann etwas mehr Aufmerksamkeit.
 

"Entschuldigung, Sir, ein Reflex."

Lobhudeln muss ich an dieser Stelle nicht. Meinen Frust über diesen Teil habe ich in der LeseRunde direkt abgeladen. Und mit Freude festgestellt, dass der Autor damit hervorragend umgehen kann. Kennt ihr das auch, wenn ihr mehrere Teile einer Serie lest, alle gut findet und es euch langsam merkwürdig vorkommt immer nur in den höchsten Tönen zu schwärmen. Irgendwo, irgendwann muss doch mal ein: ABER kommen? Ich habe mein Aber gefunden, zugegeben es ist immer noch Meckern auf hohem Niveau und Herr Suchanek hat mir versichert, dass ich noch an diesen Tag (im Buch) zurückdenken werde, an dem es so schön war, weil ab jetzt alles härter werden wird und 'EvilAndi' zuschlagen wird. ABER…

… zu Watte aber ZUM GLÜCK
 

Fazit:

Habt ihr bemerkt, dass ich was ausgelassen habe? Das hat seine Gründe, gute Gründe, denn selbst mit Spoilerwarnung und unkenntlich machen, will ich gar nicht verraten was mich so hat maulen lassen. Das könnt ihr mal schön selbst in Erfahrung bringen. Ich sage nur: Es ist es wert! Vielleicht seid ihr wie ich und denkt euch das war jetzt alles nicht böse genug und jede Adrenalineinspritzung wurde wieder neutralisiert. Vielleicht seid ihr aber auch nicht so und euer Herz schlägt bei dieser Achterbahnfahrt Purzelbäume.

Und so komme ich mal nicht auf die Gesamtpunktzahl. Unterhalten hat mich der Teil natürlich schon. Und ich habe ganz viele toll(wütige) Vermutungen aufgestellt; freue mich darauf wie es weiter geht und weiß: Heliosphere ist aus meiner FavoritenListe nicht mehr wegzudenken.
Ich bin jetzt nur froh, dass ich mal sagen kann: ich habe Teile die ich einfach mehr mag innerhalb der Serie als andere. Und dieser gehört mal nicht dazu.

Mein Urteil kommt heute aus dem 3D Drucker (noch mal).