Rezension

Guernsey, Bücher, 2. Weltkrieg - eine gute Mischung

The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society - Mary Ann Shaffer, Annie Barrows

The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society
von Mary Ann Shaffer Annie Barrows

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Roman in Briefform, der im Jahr 1946 spielt. Die Geschichte zog mich von Anfang an in ihren Bann und entwickelte sich durch den Schriftverkehr auch recht schnell. Spannend wird es, als ein Brief eines Unbekannten eintrifft, der ein gebrauchtes Buch der Haupt-Ich-Erzählerin (Juliet Ashton) gekauft hatte - hier treffen zwar Welten aufeinander, aber die Bücherliebe vereint. Und so entwickelt sich bald ein reger Schriftverkehr über den Ärmelkanal, denn Juliet ist Autorin auf der Suche nach einem Thema für ihr neues Buch, und die Society-Mitglieder haben aus ihrer jüngsten Vergangenheit (Besetzung der Kanalinseln durch die Deutsche Armee im zweiten Weltkrieg) viel  zu erzählen - aber fast immer in Bezug auf die Literary Society und die erlesenen Bücher. Im zweiten Teil reist die Ich-Erzählerin dann nach Guernsey und lernt die Society-Mitglieder persönlich kennen (und lieben). Auch dieser Teil bleibt der Briefform treu - schließlich ist Juliets Verleger und ihr (konkurrierender) Verehrer weiter in London, und die beste Freundin in Schottland. Im zweiten Teil wird dann die direkte Nachkriegsgeschichte intensiv beleuchtet, aber trotz aller Tragik behält Juliet ihr "sonniges Gemüt", was sich in der Leichtigkeit der Erzählung niederschlägt.
Der ganze Roman macht den Eindruck, auf der Grundlage intensiver Recherche entstanden zu sein, sowohl was historische als auch was lokal geographische Details angeht, so dass die Bilder von Guernsey schnell (wieder) im Kopf entstehen können.