Rezension

Gut, aber erreicht nicht den Vorgänger

Einmal durch die Hölle und zurück - Josh Bazell

Einmal durch die Hölle und zurück
von Josh Bazell

Bewertet mit 4 Sternen

Josh Bazells Debütroman “Schneller als der Tod” hat viele Leser und Kritiker begeistert, es war vom Tarantino der Literatur die Rede, so brutal, blutig und cool war die Geschichte um den ehemaligen Mafiakiller Pietro, der im Zeugenschutzprogramm als Arzt in einem Krankenhaus beschäftigt und durch Zufall mit seiner früheren Klientel konfrontiert war. Kann Bazells zweiter Roman ebenso überzeugen?

Pietro arbeitet mittlerweile als Arzt auf einem Kreuzfahrtschiff, als ihn ein anderer Auftrag erreicht: Er soll eine Paläontologin beschützen, die sich auf eine etwas sonderbare Suche nach einem Seeungeheuer wie dem von Loch Ness macht. Bazell auf Fantasystreifzug?

Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass Josh Bazell seinem Schreibstil treu bleibt, “Einmal durch die Hölle und zurück” liest sich schnell, direkt, geschrieben mit einer Coolness, die kein bisschen aufgesetzt wirkt. Die teilweise ausufernden Fussnoten werden sicherlich wieder die Leserschaft spalten, aber sie führen zu dem einen oder anderen zusätzlichen Schmunzeln und bieten eine Menge Informationen, die vielleicht nicht nötig, aber auch nicht uninteressant sind.
Inhaltlich geht es diesmal etwas weniger blutig zu als in “Schneller als der Tod”; trotz des Themas sogar etwas weniger abgefahren, dennoch unterhält der Roman vorzüglich, und es fällt schwer, eine Pause einzulegen. Wenn Josh Bazell diesen Stil beibehält, vielleicht sogar ein bisschen wieder zur Gnadenlosigkeit seines Erstlings zurückfindet, soll er die Reihe um seinen Arzt mit Killerinstinkt gerne fortführen.