Rezension

Gut für Brownsche Verhältnisse.

Sündige Gier - Sandra Brown

Sündige Gier
von Sandra Brown

Bewertet mit 3 Sternen

Als ein reicher Firmenboss erschossen wird, glaubt keiner so recht an den Raubüberfall, seine junge Geliebte, die Zeugin des Ganzen wurde, am allerwenigsten. Allerdings hat sein Neffe ein wasserdichtes Alibi, dabei ist Julie sich doch sicher, dass er seine Finger mit ihm Spiel hat. Doch irgendwann weisen die Ermittlungen sogar in ihre eigene Richtung..

Im Gegensatz zu meiner Mutter bin ich ja nicht wirklich Sandra Brown Fan bin. Normalerweise sind mit ihre Geschichten zu offensichtlich, zu schmalzig, alles steuert auf ein Finale hin, dass vor allen Dingen aus einem neuen Pärchen besteht. Das war hier nicht viel anders, allerdings war "Sündige Gier" trotz relativ offensichtlichem Ende noch relativ spannend und hat am Ende zumindest mit einem WIRKLICH überraschendem Ereignis aufwarten können. Ich muss also zugeben, dass dieser Roman, auch wenn er mich immer noch nicht vom Hocker haut, einer ihrer besseren ist. Die Klischeekiste ist diesmal auch weitestgehend zugeblieben.

Julie war ausnahmsweise eine authentische Protagonistin. Nicht übermäßig tough, keine vorangegangene Leidensgeschichte, die einen eigenen Roman verdient hätte. Eine nette Abwechslung, die den Roman definitiv aufwertet. Auch Derek als männlicher Protagonist ist vielleicht nicht zu hundert Prozent das klassische Rollenbild "Starker beschützender Mann" auch wenn er definitiv Tendenzen in diese Richtung aufweist. 

Creighton als Antagonist war nett durchdacht, ein Ekelpaket auf ganzer Linie - dieses mal dann zwar doch wieder aus der Klischeekiste, das konnte man in diesem einen Aspekt allerdings verschmerzen.

Alles in allem in meinen Augen also eines der besseren Bücher von Frau Brown. Auch wenn ich nie zu ihren glühenden Anhängern zählen werde, hat mir dieses Buch zumindest angenehme Lesestunden beschert.