Rezension

Gut gelesen, schlecht gekürzt

Slash, 3 Audio-CDs
von Slash

Ich habe mich gefreut, endlich einmal eine Autobiographie meines Gitarrenhelden Slash zu hören. Ingo Naujoks liest den Text grandios, inclusive dreckigem Grinsen, aber ...

... das 500 Seiten starke Buch ist wahrscheinlich etwas merkwürdig für das Audiobook gekürzt worden:
- Der Übergang vom gitarrenversessenen Schüler zum Guns'n'Roses-Star gerät ein bisschen zu schnell.
- Nach ständigen Sex-Eskapaden wird ein Mädchen als Freundin vorgestellt, sogar mit Namen - Megan - genannt, sie taucht immer wieder am Rande der Schilderungen auf, bis dann plötzlich von seiner Frau Renee zu hören ist. Trennung und Hochzeit werden mit keinem Wort erwähnt.
- Es wird sehr anschaulich und gut geschildert, wie es zum ersten Heroin-Entzug kam, den Slash bald abbrach. Ein weiterer Heroinentzug wird nicht erwähnt, obwohl es ja wohl weitere gab.
- Die Autobiographie endet mit dem Ende von G'n'R. Was passierte danach? Wie entstand Snakepit? Unterscheidet sich die kreative Phase in beiden Bands? Wie sieht Slash seine Kollaborationen mit Michael Jackson und diversen Popsternchen, für die er von den Puristen immer wieder angefeindet wurde?

Ich habe das Hörbuch nicht mit dem Buch verglichen, hoffe aber, dass einige meiner Fragen beantwortet werden, sollte ich es mal in die Finger bekommen.