Rezension

Gut gemachter Gartenkrimi

Lavendelbitter - Elinor Bicks

Lavendelbitter
von Elinor Bicks

Bewertet mit 4 Sternen

„...Lavendel klärt den Geist und belebt die Sinne...“

 

Lore Kukuk hat das Haus ihrer Großmutter auf dem Otzberg geerbt Sie arbeitet im Burgmuseum.

Vor kurzem hat Laszlo bei ihr einen Rohrschaden repariert. Nun geht sie mit ihm tanzen. Es ist das erste Mal seit fast 30 Jahren, dass sie wieder mit einem Mann ausgeht. Am nächsten Tag wird Laszlo tot in seiner Wohnung gefunden. Der Fall landet auf dem Tisch von Hauptkommissar Roland Otto.

Die Autorin hat einen abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Die Geschichte ließ sich zügig lesen.

Während der Kommissar verschiedenen Spuren nachgeht, ist sich der Ort einig. Bei dem Toten roch es nach Lavendel. Also kann die Täterin nur Lore sein, denn sie baut in ihrem Garten Lavendel an. Außerdem gab es auf ihrem Grundstück in der Vergangenheit schon mehrere mysteriöse Todesfälle. Hinzu kommt, dass ihr einige Bewohner vorwerfen, den Tourismus zu behindern, denn Lore ist nicht bereit, ihr Land für neue Wanderwege zu verkaufen.

Die Geschichte wird über weite Strecken spannend erzählt. Rückblicke in die Vergangenheit geben einen Einblick in Lores Leben. Von ihrer Großmutter hat sie auch ein altes Kräuterbuch geerbt. Das eine oder andere Rezept findet sich im Buch wieder. Dabei wurde sie immer darauf hingewiesen, dass die Dosis das Gift macht.

Brenneisen, der Neue im Kommissariat, nimmt während der Ermittlungen eine erstaunliche Entwicklung. Erst skeptisch gegenüber seinem Vorgesetzten, lernt er dessen Vorzüge bald erkennen. Außerdem darf er auch eigene Wege gehen und sich den Erfolg auf seine Fahne schreiben.

Die Autorin ermöglicht mir ebenfalls Einblicke in das Privatleben der Ermittler. Das lockert die Geschichte nicht nur auf, es ermöglicht auch eine zusätzliche Charakterisierung der Protagonisten.

Der Schreibstil ist dem Genre angemessen. Rezepte werden kursiv hervorgehoben. Es gibt sachliche Informationen zu Giftpflanzen. In Verhören und Dialogen kommt man schnell auf den Punkt. Gut wiedergegeben werden die Emotionen der Protagonisten. Ottos Trauer über den Tod seines Hundes ist mit den Händen greifbar.

Das Cover mit den Lavendelpflanzen passt gut zum Thema.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ein unterhaltsamer Krimi war gespickt mit einer Menge interessanter Fakten. Die Autorin hat mich gekonnt auf Irr- und Umwege geführt.