Rezension

Gut gemeint

Happy Green Family -

Happy Green Family
von Deb Olin Unferth

Bewertet mit 3 Sternen

Dies ist ein schön geschriebenes Buch mit interessantem Thema. Komischerweise hat es mich zu großen Teilen gelangweilt.

Es geht um Hühnerfarmen. Zwei Frauen, die eigentlich Prüferinnen des Veterinäramtes sind, beschließen eine große Hühnerfarm mit fast einer Millionen Tiere auszuräumen, um ein Zeichen zu setzen. Das ist ambitioniert und hoffnungslos, wenn man bedenkt, was man denn mit so vielen Tieren machen soll, selbst wenn man es schafft, sie zu stehlen. Jedem außer Janey und Cleveland ist das klar, was das eine Problem dieses Buches ist. Das Unternehmen ist zum Scheitern verurteilt und der Weg, bis die beiden das einsehen, ist sehr lang, fast das ganze Buch lang. Die meiste Zeit denkt man als Leser: Himmel, ihr könnt doch nicht so dumm sein, zu glauben, dass das klappt!

Dann haben wir hier einen ganzen Strauß spannender Figuren, originelle Menschen, Individualisten, Aktivisten, Außenseiter, deren Geschichten alle vorgestellt werden, nur wird niemand davon wirklich lebendig. Sie haben eine Geschichte aber kaum Eigenschaften. Noch nicht einmal Janey und Cleveland selbst. Sie haben viel erlebt und sind da, das ist aber noch längst kein Grund sie zu mögen oder mit ihnen zu fühlen. Dabei ist der Erzählstil sehr schön, frisch, originell, ideenreich.

Das beste am Buch ist der Epilog, in dem in einer fernen Zukunft Superhühner die Welt bevölkert haben. Das ist spaßig und unerwartet im Gegensatz zum restlichen Buch.