Rezension

Gut zu Beginn, nicht mehr ganz meins gegen Ende

Der sanfte Hauch des Todes -

Der sanfte Hauch des Todes
von Wolfgang Burger

Bewertet mit 3 Sternen

Wolfgang Burgers „Der sanfte Hauch des Todes“ ist ein neuer Fall aus der sogenannten Kommissar-Gerlach-Reihe.
Eine Leiche wird im Wald bei Rohrbach gefunden, der Mord ist inszeniert mit Grablichtern und Pose. An einem nahegelegenen Grillplatz finden die Ermittler Reste einer Mahlzeit, die der Mörder sich aus einem Teil der Leiche zubereitet hat. Gerlach und sein Team in Heidelberg versuchen herauszufinden, wer für den Mord infrage kommt. Er kann zwei Zeugen ausfindig machen, deren Hinweise die Ermittlungen in Gang setzen. Doch dann wird eine weitere Leiche gefunden und die Ermittler fürchten die Geburtsstunde eines Serienmörders. Die Ermittlungen beginnen zu stocken, und ausgerechnet Gerlachs Tochter weiß ein wichtiges Puzzleteil hinzuzufügen. Dann jedoch verschwindet die Tochter des Kommissars und als er erfährt, dass sie eigene Nachforschungen im Mordfall angestellt hat, fürchtet er um ihr Leben und macht sich auf eine wilde Jagd nach dem Mörder.

Das Buch kann man durchaus gut lesen ohne Kenntnis der Vorgeschichten zu haben. Hier und da wird man in Kommissar Alexander Gerlachs Privatleben eingelassen, dies ist jedoch nie so verwoben dargestellt, dass man das Gefühl hat man hätte die vorigen Fälle lesen müssen.
Ehrlich gesagt bin ich, je mehr ich über Gerlachs privates Leben gelesen habe, abgestoßen gewesen von seinen bewertenden und teilweise bornierten Gedankengängen über andere Personen. Gerlach kann einfach nicht aufhören Frauen zu bewerten, sei es die die Weiblichkeit einer minderjährigen Zeugin, den Luxuskörper seiner Geliebten, das Übergewicht einer Anwohnerin bei der Tätersuche oder die Schönheit einer im Hintergrund stehenden Rothaarigen, nachdem seitenweise zuvor der verzweifelte Zustand des Kommissars über das Verschwinden seiner Tochter erzählt wurde. Da sollte einem ein Connaisseur vermittelt werden, der jedoch nur ein Mann an der Grenze zum Chauvinismus ist. Es mögen nur Kleinigkeiten sein, aber jedesmal, wenn Burger seine Figur hat innerlich wieder lästern oder bewerten ließ, habe ich innerlich so heftig mit den Augen gerollt, dass ich nach der letzten Seite Muskelkater im Sehmuskel habe. Der Fall selbst war ganz gut, aber mit dem Protagonisten bin ich so gar nicht warmgeworden.