Rezension

Gute 3,5 Sterne für einen Roman mit guter Idee, jedoch ist in der Umsetzung noch etwas Luft nach oben vorhanden

Multiversum - Petra Mattfeldt

Multiversum
von Petra Mattfeldt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Tom Stafford weiß nicht, wie ihm geschieht: Mit neun Jahren verliert er seine Eltern bei einem Bootsunfall, sechs Jahre später erhält er plötzlich eine Nachricht – geschrieben von seiner Mutter! Doch damit nicht genug: Die Botschaft scheint aus dem Mittelalter zu stammen… Wie kann das sein? Liegt die Antwort etwa in der „Viele-Welten-Theorie“? Sie besagt, dass es eine Vielzahl von Universen gibt, die nebeneinander existieren und sich an manchen Stellen überschneiden. Tom und der Historiker Maximilian Winter stellen Nachforschungen an – und verschwinden dabei selbst spurlos …

Meinung:
Zeitreisen fand ich schon immer höchst faszinierend und kann auch nicht wirklich genug davon bekommen, sodass mich die Kurzbeschreibung gleich angesprochen hat. Und hier gibt es auch noch eine nicht unbekannte, aber interessante Abwandlung, nämlich dass man nicht durch die Zeit, sondern in ein Paralleluniversum reist. Dabei weiß man vorher nicht wirklich, wie weit entwickelt dieses Universum ist und auch wie sich Einmischungen auswirken ist nicht so ganz eindeutig.

So konnte mich die Grundidee schon einmal überzeugen. Die gegebenen Erläuterungen sind ausreichend und auch wenn man an diesen Stellen manchmal schon genau lesen muss um den Erklärungen genau folgen zu können, wirken sie nie erschlagend. Man kommt durchaus ins Grübeln, ob sowas denn wirklich sein und wenn ja, was das bedeuten könnte.

Der Schreibstil ist sehr ausdrucksstark und bildreich. Ich konnte mir sofort alles vorstellen und hatte fast das Gefühl nicht in einem Buch, sondern in einem Film zu sein. Es war immer eine gewisse mystisch-historische Atmosphäre und eine leichte Grundspannung vorhanden, jedoch hätte man da durchaus noch ein paar mehr geschickt verpackte Wendungen und Überraschungen einbauen können.

Obwohl man die Geschichte gut lesen kann, war ich nur ein-zweimal wirklich überrascht, den Rest konnte man sich mit der Zeit doch immer etwas vorher leicht erschließen. Und ich denke auch, dass das bei Lesern der Zielgruppe nicht viel anders sein wird. Außerdem hatten die Figuren trotz aller Gefahren einen relativ einfachen Weg in ihrer Geschichte, da hätten ein paar kleine Steine mehr in ihren Wegen nicht geschadet.

Mit den Figuren kann man sich zwar ganz gut identifizieren und man sieht auch die Versuche ihnen eine gewisse Tiefe zu verleihen sehr deutlich. Dennoch war das Endergebnis oft ein bisschen zu simpel und zu durchschaubar für meinen Geschmack.

Das Ende ist eigentlich für sich abgeschlossen, jedoch gibt es ein paar Hinweise in welche Richtung die Fortsetzung gehen könnte.

Fazit:
Eine interessante Zeitreisegeschichte mit einer etwas abgewandelten und fesselnden Grundidee. Durch die Idee, den sehr ausdrucksstarken Schreibstil und die mystisch-historische Atmosphäre lässt sich die Geschichte schnell lesen und kann durchaus unterhalten. Jedoch ist auch noch etwas Luft nach oben vorhanden, da Figuren und Handlung teilweise durchschaubar waren. Deshalb gibt es von mir gute 3,5 Sterne und durchaus eine Leseempfehlung für Fans solcher Geschichten.