Rezension

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Gute Fortsetzung

Blutspur -

Blutspur
von Tanya Huff

Bewertet mit 4 Sternen

Achtung, evtl inhaltliche Spoiler, da Teil 2 einer Reihe.
Vicky, die aufgrund ihrer Augenkrankheit nicht mehr als Polizistin arbeiten kann, ist nun Privatdetektivin. Bereits bei ihrem letzten Fall hat sie den charismatischen Vampir Henry kennengelernt. Sehr zum Verdruss ihres Expartners Mike, der nicht weiß, was Henry wirklich ist und alles daran setzt, um es herauszufinden. Währenddessen bittet Henry Vicky darum, seinen Freunden zu helfen. Doch diese Freunde sind Werwölfe und irgendjemand scheint ihnen auf die Schliche gekommen zu sein und hat bereits zwei von ihnen getötet.
Schon Band 1 fühlte sich wie eine Zeitreise an, denn die Geschichte an sich erschien bereits Anfang der neunziger Jahre. Man kommt hier also ohne moderne Dinge wie Smartphones etc aus und verfolgt die Ermittlungen wie sie halt vor dreißig Jahren waren.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und man begleitet in erster Linie Protagonistin Vicky, erlebt aber auch Momente aus Henrys und Mikes Sicht und hin und wieder aus Blickwinkeln der Nebencharaktere.
Das sorgt dafür, dass der Leser einen guten Rundumblick erhält, selbst Theorien aufstellen kann und erlebt, wie vor allem die Hauptcharaktere mit ihren Gefühlen und Gedanken umgehen. Der Inhalt liest sich spannend, aber auch humorvoll. Gerade diese Dreieckskiste zwischen Vicky, Henry und Mike bringt immer wieder etwas witzigere Momente und Dialoge zu Tage. Der Fall selber ist auch skurril, Werwölfe und Vampire sind hier so, wie man sie von früher her kannte, allerdings schon etwas kultivierter.
Vicky ist mir durchweg sympathisch und ich mag es, dass sie ihren eigenen Kopf hat. Aufgrund ihres Handicaps ist es für sie nicht leicht, sich selbst einzugestehen, wenn sie Hilfe benötigt und möchte erst recht nach außen hin als stark erscheinen. Henry ist kultiviert, man merkt ihm seine 450 Jahre durchaus an und er schafft es, Vicky zur Seite zu stehen. Mike hingegen platzt vor Eifersucht und als knallharter Cop möchte er Vicky unbedingt beschützen, was dieser gar nicht gefällt. Kein Wunder also, dass sie hier zwischen den beiden hin- und hergerissen ist.
Mein Fazit: auch der zweite Band bietet gute Unterhaltung und auch wenn man spürt, dass die Geschichte älter ist, ist sie keinesfalls langweilig. Mein Herz schlägt für Macho Mike, auch wenn ich Vicky durchaus verstehen kann, dass sie beide mag. Die Liebesgeschichte bleibt hier auch definitiv Nebensache und sowohl der Fall als auch die teils witzigen Begegnungen mit den Werwölfen sorgen für Abwechslung. Gute Fortsetzung!