Rezension

Gute Geschichte mit kleinen Schwächen

Lovetrip - Bitte nicht den Fahrer küssen! - Lauren Barnholdt

Lovetrip - Bitte nicht den Fahrer küssen!
von Lauren Barnholdt

Bewertet mit 4 Sternen

Manche Bücher fallen auf den ersten Blick nicht auf, andere sind solche Eyecatcher, dass man sie unbedingt sofort lesen möchte. Bei “Love Trip: Bitte nicht den Fahrer küssen” trat bei mir eher der erste Fall ein. Als ich das Buch dann jedoch in die Hand genommen habe, war ich sehr schnell im Geschehen und wurde von der Autorin in den Bann gezogen.
Da ich Road Trips durch die USA schon immer interessant fand und die Idee dahinter, dass sich zwei mehr oder weniger entfremdete Menschen plötzlich gezwungenermaßen auf kleinsten Raum ungewollt wieder annähern müssen, recht spannend klang, war dieses Buch genau das richtige für mich. Allerdings weist das Buch durch seinen Schreibstil und die Protagonistin Courtney ein paar kleine Schwächen auf.

Beim Schreibstil bin ich ein wenig unschlüssig. Auf der einen Seite hat er mir gefallen, auf der anderen Seite konnte ich mir so manches Mal das Kopfschütteln nicht verkneifen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit war lückenlos und stimmig, allerdings ist mir Courtney dabei recht häufig negativ aufgefallen, denn dieses ständige “La la la” am Ende eines Satzes hat mich extrem genervt. Oftmals konnte ich mir ein “Was soll das jetzt?!” nur schwer verkneifen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Courtney und Jordan erzählt. Zum einen schildern beide ihre Gefühle und Eindrücke von der Fahrt, zum anderen wird die Vergangenheit thematisiert, in der die zwei Jugendlichen noch ein Paar waren und wie es letztlich zur Trennung kam. Während Courtney dabei hauptsächlich mit Oberflächlichkeiten auffällt, kam mir Jordan sehr reif vor. Trotz mancher nicht ganz nachvollziehbarer Erfahrungen, kam er mir sehr intelligent vor. Während der Fahrt entwickelt er sich sehr gut und wird immer mehr zu meinem Liebling. Er geht trotz all der Abweisung freundlich und fürsorglich mit Courtney um und passt auf sie auf. Courtney bleibt dagegen stur, oberflächlich und fällt hauptsächlich durch trotziges Schmollen auf. Ihre Gedanken sind weder tiefgründig, noch besonders spektakulär, vielmehr macht sie sich ständige Gedanken um ihre Flip Flops, ihre Kleidung und der neuen Freundin von Jordan. Obwohl sie immer wieder in ihren Gedanken betont, wie sehr sie noch an ihn hängt, verflucht sie ihn und behandelt ihn mehrfach wie den letzten Dreck. Sympathiepunkte konnte sie leider nicht bei mir sammeln.

Aber nicht nur die Beziehung zwischen Jordan und Courtney wird in diesem Buch verarbeitet, sondern auch Familiengeheimnisse gelüftet und über Freundschaften berichtet, die manchmal so ganz anders verlaufen, als man es sich zuvor erhofft hat. Während Jordans bester Freund immer wieder durch zu viel Alkohol auffällt, mutiert Courtneys beste Freundin zur Stalkerin und Egoistin. Aber auch ihr bester Freund ist ein etwas komplizierter Mensch, der mit unbedachten Aktionen auffällt, ohne dabei wirklich an Courtney zu denken.

Das Cover ist ganz hübsch und drückt den Roadtrip gut aus, aber was sollen denn bitte die roten, dicken Wollsocken, die so gar nicht zum Hochsommer passen?! Auf dieses Detail hätte man lieber verzichten und es durch lila Flip Flips ersetzen sollen, von denen Courtney während der Fahrt mehrfach geschwärmt hat.

Obwohl “Love Trip: Bitte nicht den Fahrer küssen!” so manche Schwäche aufweist, konnte mich Lauren Barnholdt dennoch unterhalten. Für Leser, die Road Trips und College Geschichten mögen, ist dieses Buch besonders geeignet. Empfehlenswert!