Rezension

Gute Idee, nur an der Umsetzun hapert es noch

Die vierte Nachfahrin - Allison Maruska

Die vierte Nachfahrin
von Allison Maruska

Bewertet mit 2 Sternen

Bei Forschungen in einem alten Gebäude entdeckt der Historiker Alex Pratt einen alten Safe in einer Wand eingemauert. Bei dem Safe liegt ein Brief, der Safe ließe sich nur mit vier Schlüsseln öffnen, die im Besitz der Nachfahren derer ist, die den Safe eingemauert haben. Alex nimmt Kontakt auf zu den Vieren, die da wären: Michelle, Hausfrau und Mutter, Damien, erfolgreicher Unternehmer, Jonah, Rockmusiker und Sharon, die sich bereits im Ruhestand befindet. Tatsächlich finden alle vier einen Schlüssel und so fliegen sie kurzer Hand nach Virginia, wo es ihnen gelingt, den Safe zu öffnen. Der Inhalt jedoch ist dubios, lediglich ein Glas mit weißem Pulver und eine Karte sind darin enthalten. Genau so ein Glas befindet sich auch im Besitz Sharons, die das erwähnt. Daraufhin wird sie von Dave, einem Mitarbeiter Alex Pratts, entführt, mit samt dem Glas und dessen Inhalt. Scheinbar weiß Dave, was es mit dem weißen Pulver auf sich hat. Doch es kommt alles anders als gedacht und die Ereignisse überschlagen sich. Was ist das für ein mysteriöses Pulver? Was bedeutet die Karte?

Meine Meinung:

Also erst einmal gefiel mir die Grundidee hier sehr gut, allerdings gibt es noch das ein oder andere, was mir nicht so gut gefallen hat. Der Schreibstil ist rein von der Sprache her einfach und verständlich, allerdings wirkt die Geschichte auf Grund der vier Protagonisten, deren Sicht abwechselnd erzählt wird, immer wieder etwas abgehackt und man musste immer wieder umdenken beim Lesen. Hatte man sich an einen gewöhnt, tauchte schon der nächste auf und übernahm sozusagen die Handlung. Auch die Einführung in die Geschichte, die Suche nach den Schlüsseln, dauerte ein wenig zu lange, da es bei jedem einzelnen geschildert wurde. Dabei passiert jedoch nichts spektakuläres, sondern die Schlüssel tauchen alle ohne Schwierigkeiten einfach so nach hundert Jahren wieder auf. Dadurch wirkt das ganze ein wenig zu konstruiert und nimmt auch Spannung und Lesefluss aus der Geschichte.
Erzählt wird das ganze in der dritten Person, so dass man das Geschehen gut mitverfolgen kann. Die ein oder andere Handlung konnte ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen, wie z.B. die Geschichte von Michelle und Damien. Jeder der Protagonisten hat nicht nur das Geheimnis zu lüften, sondern auch seine eigenen privaten Probleme. Was zwar durchaus so sein kann, aber leider immer wieder die Spannung nimmt.
Die einzelnen Charaktere waren völlig unterschiedlich und wie zuvor schon gesagt, brachte jeder von ihnen seine Sorgen und Probleme mit. Das machte das Geschehen zwar glaubhaft, wirkte aber teilweise zu sehr konstruiert und brachte auch immer wieder Längen. Hier wäre weniger manchmal mehr gewesen, sprich etwas weniger private Alltagsprobleme, dafür mehr Abenteuer. Dadurch das man die Geheimnisse die im Safe versteckt sind, zu schnell erfährt, bleibt das Mysteriöse weg. Auch die später stattfinde Reise der Landkarte nach, hätte für mich mehr ausgeschmückt werden können, es war einfach zu leicht für die Protagonisten. 
Die Charaktere wirken zu alltäglich und dadurch leider auch mit vielen Klischees behaftet, der Gitarrist, der plötzlich vernünftig wird, die Hausfrau, die mit ihrem Dasein unzufrieden ist etc. Hier wäre es einfach gut gewesen, wenn man einen Protagonisten bekommen hätte, bei dem man die Gelegenheit bekommt, sich mit ihm identifizieren zu können und einfach eine Beziehung aufzubauen.  
Die einzelnen Charaktere waren mir durchaus sympathisch, normale Menschen, wie du und ich, die plötzlich vor Entscheidungen stehen, die ihr Leben verändern können. Aber im Großen und Ganzen zu brav, zu konstruiert und zu banal.

Mein Fazit:

Alles in allem ist die Idee hinter der Geschichte neu und verspricht ein großes Abenteuer. Da es einfach zu viele alltägliche Sorgen der Protagonisten gibt, bleibt die Spannung leider immer wieder zurück. Ich hätte mir hier einfach mehr Geheimnisse gewünscht, die mich als Leser mehr damit beschäftigt hätte, was denn nun geschehen ist. Ich persönlich mag es, wenn ich viele Rätsel bekomme, die es auch für mich beim Lesen zu enträtseln gibt. Auch gleich das Augenmerk auf alle vier Charaktere zu legen, war zu viel des Guten und nahm immer wieder die Spannung. Für mich wäre hier weniger einfach mehr gewesen. Schade, denn ich hatte mir ein großes Abenteuer versprochen. Einfach den Mut haben, hier mehr auf Abenteuer und Aussergewöhnliches zu setzen, würde die Idee, die dahinter steckt, fördern. Dem Leser nicht zu viel zu verraten und vorweg zu nehmen, sondern einfach miträtseln lassen, würde die Spannung fördern.Verbleiben noch zwei Sterne von fünf, aber allen interessierten Leser, nehmt euch die Zeit für eine Leseprobe! Vielleicht ist das Buch ja was für euch! Eine Leseprobe findet ihr hier: Leseprobe.