Rezension

Gute Idee, schlechte Umsetzung

Wintermond - Tanja Heitmann

Wintermond
von Tanja Heitmann

Bewertet mit 2 Sternen

Dieses Buch hat mich vom Inhalt sofort angesprochen und mit Vorfreude habe ich es bei mir bestellt. Leider bin ich etwas enttäuscht worden. Das Buch weißt stattliche 480 Seiten auf, 100 zu viel meiner Meinung. An verschiedenen Stellen ist die Geschichte so ausgedeht das man meint, die Autorin hat sich die Seitenanzahl zum Ziel gemacht, vielleicht möchte sie dadurch Spannung erzeugen. Spannung fand ich in diesem Buch wenig, so richtig überzeugt hat es mich zu keinem Zeitpunkt.

Am Anfang schon musste ich mich durch die Seiten kämpfen und warf immer wieder einen Blick auf die Seitenzahl, die einfach nicht voranschritt. Im Mittelteil gefiel mir der Schreibstil eigentlich schon ganz gut und ich dachte es wären nur Startschwierigkeiten, aber der Schluss war dann auch anstrengend zu lesen. Irgendwie wollte ich nur mehr "durchkommen" und die Handlung hat mich bei den letzten Seiten auch nicht sehr begeistert.

Grundsätzlich ist mir aufgefallen das mir die Sichtweise von Meta (die Autorin schrieb immer in der Sichtweise von Meta oder David, machmal auch von anderen Personen) immer besser gefallen hat und ich da auch keinerlei Mängel habe. Metas Leben fand ich total interessant und teilweise kommt man auch zum Schmunzeln, besonders gut finde ich die Veränderung der jungen Frau. Zuerst eine hungernde "perfekte" Frau mit schönen Kleidern und einem edlem Ehemann, dann wurde sie zu einem netten, frohen Mensch und wand sich von ihren falschen Freuden ab.

Bei David fiel mir auf das ich seine Kapitel immer mit weniger Elan gelesen habe. Die Wolfsdämongeschichte hat mich nicht recht überzeugt und teilweise zögert David sehr lange, ein Beispiel ist die Szene wo Meta entführt wird und David sie retten will. Minutenlang diskutiert er mit anderen herum, anstatt einfach los zu laufen und sie zu retten. Das kam für nicht so rüber als wäre Meta seine wahre Liebe.

Ein anderer Mängel der mir aufgefallen ist, das sie Autorin manchmal sehr unübersichtliche Absätze macht. Im einen ist Meta zu Hause und beim nächsten im Atelier. Zuerst war ich total verwirrt, weil da kein großer Absatz ist sondern nur ein kleiner Einzug den man in jeder 3. Zeile findet. Kleine Sprünge sind ja okay, aber zwischen großeren Zeitabständen und sogar Raumwechsel wäre es doch leichter für die Leser das etwas besser zu formatieren.

Mein Fazit: Grundsätzlich eine sehr gute Idee! Nur bei der Umsetzung mangelt es ein wenig. Der Autorin würde ich auf jeden Fall empfehlen sprizige Romane zu schreiben, da diese mit diesem Stil sicher besser ankommen würden weil mir ja auch die "Meta-Kapitel" sehr gut gefallen haben.