Gute literarische Umsetzung
Bewertet mit 4.5 Sternen
Eigentlich war ich skeptisch, ob ich die Phileasson-Saga lesen soll. Zum einen war ich von dem, was ich bisher von Hennen gelesen habe nicht so begeistert und zum Anderen bin ich jetzt wohl gezwungen, dieses Abenteuer in meiner Gruppe zu meistern (, wenn wir endlich mal dahin kommen).
Meine Skepsis war jedoch unbegründet. Ich weiß nicht, ob es an Corvus Einfluss liegt oder an der Grundlage Aventuriens, aber dieser Roman gefiel mir deutlich besser als die Werke von Hennen allein. Zum Einen ist Nordwärts deutlich expliziter und mit den unterschiedlichen Figuren auch variabler als die Elfensaga Hennens. Auch war ich tatsächlich direkt im Geschehen und an den Schicksalen der Figuren interessiert. Ich muss aber auch sagen, dass es mich immer wieder in den Würfeln juckte, zu spielen und zwischendurch dachte ich schon so etwas wie „Haha, meisterlich!“.
Besonders gefiel mir die Porträtierung der einzelnen AbenteurerInnen. JedeR hat einen speziellen Hintergrund, besondere Eigenschaften und ist für Handlung und Atmosphäre unabdinglich. Tatsächlich ist es auch ein wenig ein Leitfaden, wie man unterschiedliche Figuren gut in ein gespieltes Abenteuer einbringen kann. Zudem ist es spannend und mit Humor geschrieben.
Mit den immer wieder integrierten Grußformeln, typischen Eigenschaften der Völker und den reichhaltigen kulturellen Hinweisen fühlte ich mich direkt nach Aventurien versetzt. Durch das ausführliche Glossar können sich aber durchaus auch Nichtspieler in den Roman einfinden. Wäre es eine unabhängige Welt, hätte mich aber vermutlich die sehr klassische Welt gestört.
Fazit: Nordwärts ist ein genialer Einstieg in eine tolle High-Fantasy-Saga, die Rollenspieler und Nichtspieler gleichermaßen fesseln kann.