Rezension

gute Story, vielleicht etwas langatmig, aber deutlich schwächer als die übrigen Bände der Reihe

Gilde der Jäger - Engelsaufstieg -

Gilde der Jäger - Engelsaufstieg
von Nalini Singh

Bewertet mit 4 Sternen

Nalini Singh – Engelsaufstieg

 

Als der Engel Alexander das erste Mal vor Äonen von Jahren Notiz von Zanaya nimmt ist sie noch ein Jungengel. Schon damals wusste Alexander, dass er diese Frau vergöttert, doch bevor er überhaupt eine Bindung mit ihr eingehen kann, muss sie reifen und wachsen, ihren Weg gehen und so lange muss er sich zurückhalten.

Auch Zanaya weiß vom ersten Augenblick, dass Alexander für sie bestimmt ist.

Doch es vergehen zehntausende von Jahren, bevor beide begreifen, dass Liebe nicht nur aus Leidenschaft sondern auch aus Kompromissen besteht.

Die Kaskade bringt sie erneut zusammen, bei der sie Seite an Seite mit Erzengel Raphael kämpfen. Und dann passiert das Unbeschreibliche. Erzengel Zanaya wird beim Kampf schwer verletzt und Erzengel Alexander schafft es nicht, sie zu beschützen.

Als Lady Zanaya wiedererwartend erwacht fühlt sie, dass Lijuan etwas in ihr hinterlassen hat. Wird sie sterben oder kann sie besiegen, was auch immer der Engel des Todes ihr mitgegeben hat?

 

Ich habe bisher alle Bücher der "Gilde der Jäger" Reihe gelesen und mag die Serie sehr sehr gerne. Doch bereits das letzte Buch "Engelsleuchten" hat meine Erwartungen leider nicht erreicht und auch die Geschichte um die beiden Erzengel Zanaya und Alexander, beides Urälteste in der Engelwelt war zwar schön, aber nicht mit den ersten zehn oder zwölf Bänden der Reihe vergleichbar.

Der Erzählstil der Autorin ist, wie nicht anders zu erwarten, wieder modern und leicht lesbar. Die knapp 500 Seiten lassen sich gut an einem Tag weglesen.

Die Geschichte beginnt in Alexanders Kindesalter, später erfahren wir etwas über seinen beruflichen Werdegang, sein erstes Aufeinandertreffen mit Zanaya, sein Willen immer der Beste zu sein und natürlich den Aufstieg zum Erzengel.

Auch Zanaya schlägt die Millitärlaufbahn ein, ihre Empfindungen zu Alexander stehen oft im Fokus, doch dadurch das Alexander erst mal keinen Anspruch auf sie erhebt, kann sie sich entfalten, ihre Karriere fördern, Generalin werden und später ebenfalls zum Erzengel aufsteigen. Nie war das Sprichwort: Sie lieben und sie streiten sich, so passend wie bei diesem Paar. Ich habe mich oft gefragt, ob die beiden wirklich zusammen sein sollen und wollen. Die Beziehung ist fast schon toxisch. Beide sind stur, gehen keine Kompromisse ein, was immer wieder zu Trennungen führt.

Bis, ja bis beiden uralten Engeln die Sterblichkeit bewusst wird.

Nach ca der Hälfte, vielleicht nach ca 60% des Buches kommen wir in die Gegenwart, wo der Kampf zwischen Lijuan und den Erzengeln tobt, bei dem Zanaya verletzt wird. Und dann geht eigentlich auch erst die Lovestory wirklich weiter.

Es gibt zwar kurze Passagen über Calliane, Titus oder Raphael, auch Elias kommt kurz vor, und wir treffen sogar ganz kurz auf die Gildejägerin, aber mir persönlich war das einfach zu wenig.

 

Nicht falsch verstehen, die Geschichte ist gut, konnte mich unterhalten und hat interessante Handlungsstränge, doch es ist ganz sicher nicht mein Lieblingsbuch der Reihe. Ich hoffe, dass sich die nächsten Bücher wieder mehr um Raphael, seine Sieben und natürlich die Gilde der Jäger dreht. Da gibt es sicherlich noch einige Figuren, die ihr Happy End brauchen. Ich fände zwar schön, wenn wir Kassandra erneut begegnen oder auch Favashi oder Michaela ihre Happy Ends bekommen, aber im Moment habe ich das Gefühl das die Story inhaltlich etwas auf der Stelle tritt.

Auch auf emotionaler und leidenschaftlicher Ebene fehlt mir in den letzten Büchern die Intensität. Schön sind die Bücher, keine Frage, auch spannend, aber irgendwie fehlt der Wow-Effekt.

Schade, denn ich mag die Reihe wirklich gern. Ich hoffe der nächste Band kann mich dann wieder mitreißen und mir das alte Feeling zurückgeben.

Wird Zeit, dass die Gilde der Jäger auch mal wieder im Fokus ist.

Oder liegt es vielleicht an der Übersetzung? Ich mochte die Bücher sehr gern als Dorothea Danzmann sie übersetzt hat und auch Petra Knese konnte mich mit der emotionalen und leidenschaftlichen Seite stets überzeugen.

 

Das Cover passt sehr schön in die Reihe.

 

Fazit: gute Story, vielleicht etwas langatmig, aber deutlich schwächer als die übrigen Bände der Reihe. Diesmal nur 4 Sterne.