Gute Unterhaltung
Bewertet mit 4 Sternen
In ihrem Debütroman lässt Lina Kaiser ihre Protagonistin Katinka Ebbers zum Leben erwachen. Die heile Welt der leidenschaftlichen Fussballerin gerät ins Wanken, als sie von ihrer Teamkollegin Debora geküsst wird. Am nächsten Tag brodelt die Gerüchteküche bereits, denn sie waren nicht unbeobachtet. Während Katinka das Gerücht, sie sei lesbisch, anfangs noch vehement verneint, überlegt sie, ob da doch was dran sein könnte. Um die Gerüchte unter Kontrolle zu kriegen, bändelt sie mit Julius an, doch im Laufe der Beziehung wird seine Schwester Emilia immer interessanter für Katinka.
„Im Abseits der Lichter“ ist zwar vorhersehbar, aber dennoch nicht langweilig. Der Leser begleitet Katinka auf ihrem Weg zum Coming-Out, auf dem Weg vom Mädchen zur Frau. Die Handlung ist nicht kitschig oder künstlich, sondern endlich mal logisch. In diesem Roman handeln die Protagonisten absolut nachvollziehbar. Dass Katinka sich in eine Beziehung mit einem Jungen stürzt, um dem Gerede der Mitschüler ein ende zu bereiten, mag vielleicht nicht das Beste sein, ist aber durchaus denkbar. Auch Nebencharaktere, zum Beispiel Daniel, sind zwar unsympathisch, aber trotzdem gut durchdacht.
Die Geschichte lässt sich durch den lockeren Schreibstil gut lesen. Einziger Kritikpunkt ist die Zeichensetzung, was aber ab einem gewissen Grad nicht mehr in der Hand der Autorin liegt. Hier hat der Verlag es leider versäumt, dem Lektorat auf die Finger zu klopfen, den falsch gesetzte Kommata oder fehlende Satzzeichen bei wörtlicher Rede unterbrechen den Lesefluss. Dennoch ein leicht zu lesendes Buch, welches Spass macht!