Rezension

Guter Anfang, toller Mittelteil, zum Ende leider nachgelassen

Talking to the Moon -

Talking to the Moon
von Sherin Nagib

Bewertet mit 4 Sternen

Auf der einen Seite haben wir Judy. Eine junge, arabische Studentin, die sich schon immer dazu entschieden hat ihren Glauben auch zu leben, wie zum Beispiel einen Hijab zu tragen. An ihrer Universität wird von einem ihrer Dozenten ein Wettbewerb ausgeschrieben mit der Aussicht auf einen Vertrag bei einem Label. Leider bekommt Judy's Selbstbewusstsein einen mächtigen Knacks , als ein Dozent rassistische Kommentare ihr gegenüber sagt. 

 

Auf der anderen Seite ist Jaad. Ein junger Musiker und Coffee-Truck-Besitzer mit ausgefallenen Getränkenamen auf der Karte. Er würde gern mehr über seine Wurzeln erfahren bzw. die Kultur, die Sprache etc. 

Dabei ist ihm Judy, die er ganz zufällig kennenlernt eine gute Hilfe. Und sie zeigt ihm, dass diese Kultur nicht so sein muss, wie seine Mutter ihm das sagt. 

Zwischen den beiden entwickelt sich eine romantische Beziehung, die allerdings anders abläuft, als z.b. bei Nicht-Muslime. Denn küssen ist haram (verboten). 

Ich persönlich finde diese Art von Beziehung viel intensiver und aufregender. 

Der Schreibstil von Sherin Nagib ist jugendlich, abwechslungsreich und harmonisch. Allerdings hatte sie auch "Fremdwörter" eingebaut, die ich nicht alle verstand oder nicht alle erklärt waren und ich erst den Übersetzer benutzen musste, da ich wissen wollte was ich da lese. Ich fand es aber nicht schlimm, da es nicht oft vorkam. 

Die Charaktere waren gut beschrieben, sodass ich mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen und sie mir bildlich vorstellen konnte.

Ich fand die Diskriminierung und den Rassismus gut thematisiert. Auch die Selbstzweifel die Judy dadurch hatte. 

Die Songtexte fand ich sehr schön und super passend zur Geschichte. Sie versetzten mich in die jeweilige Lage. Musik ist einfach etwas so gefühltransportierendes.. 

Die Geschichte war bis kurz vorm Ende echt genial. Man wollte das Buch nicht aus der Hand legen (zumindest ging es mir so). Zum Schluss allerdings fehlten mir ein paar Dinge, die ich gerne gelesen hätte. Irgendwie macht es für mich dadurch die Geschichte nicht abschließend. 

 

Trotz der für mich offenen Fragen gebe ich 4 Sterne und eine Leseempfehlung