Rezension

Guter Auftakt, der mich aber zwiegespalten zurücklässt

The Five Crowns of Okrith 1: High Mountain Court -

The Five Crowns of Okrith 1: High Mountain Court
von A.K. Mulford

Bewertet mit 3 Sternen

Da ich Fae-Fantasy liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Enemies-to-Lovers-Romantasy mit Fae, Hexen, Magie und Leidenschaft – besser geht es ja kaum noch. Doch leider konnte mich dieser Reihenauftakt nicht so sehr begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte.

Remy ist eine der letzten roten Hexen. Nachdem fast ihr gesamter Hexenzirkel ausgelöscht wurde, befindet sich Remy auf der Flucht.  Bis sie eines Tages den attraktiven Fae Prinzen Hale trifft. Nur mit Hilfe von Remys Magie kann der Prinz einen Krieg mit dem König des Nordens verhindern. Doch Remy ist nicht nur auf der Flucht, sie verbirgt zudem ein tödliches Geheimnis.

„Eines Tages würde sie den Ozean sehen. Eines Tages würde sie sich so mächtig fühlen wie die riesigen Wellen. Der Vollmond folgte ihr entlang des Wegs, während sie die Tränen runterschluckte, die sie zu zerstören drohten.“ Zitat aus „High Mountain Court“, Seite 102.

Dank des flüssigen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Der Leser landet direkt mitten im Geschehen und es kommt sofort Spannung auf. Über die Welt von Okrith und die verschiedenen Höfe sowie Hexenzirkel erfährt man im Laufe der Geschichte immer mehr. Ich mochte es sehr, wie sich die Welt nach und nach vor dem Leser entfaltet hat. Dadurch habe ich mich gut zurechtgefunden. Zudem gibt es eine Vielzahl an Charakteren, von denen ich einige ins Herz geschlossen habe. Viele der Charaktere haben durchaus Potenzial für die Folgebände. Auch die Liebesgeschichte fand ich gelungen. An dieser Stelle hätte ich mir nur gewünscht, dass es mehr Aspekte gegeben hätte als nur das gute Aussehen und die Erklärung der Autorin recht am Ende.

„»Du hast es mit vier Fae-Männern aufgenommen und überlebt, kleine Hexe.« Seine Stimme war nur ein Flüstern, während sein Blick sich in ihren bohrte und Remy erbeben ließ.“ Zitat aus „High Mountain Court“, Seite 92.

Ich hatte mich unglaublich auf dieses Buch gefreut, doch leider konnte „High Mountain Court“ mich nicht so begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte. Es gab vieles, das ich mochte. Wie den flüssigen Schreibstil und den Weltenaufbau, der mit Sicherheit in den Folgebänden vertieft wird. Die Handlung hingegen war für mich als erfahrene Romantasy-Leserin leider zu vorhersehbar. Die Autorin verwendet im Großteil des Buches bekannte Elemente des Genres, wodurch mich auch der Plottwist nicht überraschen konnte. Im letzten Viertel wird das Tempo stark angezogen und zu diesem Zeitpunkt hatte die Autorin mich. Ich war völlig gebannt und habe voller Spannung das Finale verfolgt. Da dieser Band als Standalone gelesen werden kann und die Geschichte von Remy und Hale somit beendet ist, wurde bedauerlicherweise vieles sehr überhastet abgehandelt. Ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte mehr Tiefe verliehen und den Abschluss des ersten Bandes runder gemacht.

FAZIT: „High Mountain Court“ punktet mit einer interessanten Grundidee und einem mitreißenden, rasanten Finale. Intrigen werden aufgedeckt, Geheimnisse gelüftet und natürlich darf ein finaler Kampf auch nicht fehlen. Das Ende des Buches fand ich absolut super. Doch leider konnte mich der Mittelteil des Buches nicht überzeugen. Für mich persönlich war die Handlung zu vorhersehbar und mir fehlte einfach ein „Wow-Effekt“.