Rezension

Guter Einblick in die Welt von damals

Die Hüterin des Evangeliums - Gabriela Galvani

Die Hüterin des Evangeliums
von Gabriela Galvani

Bewertet mit 4 Sternen

Als dieses Buch heraus kam, war es bei vielen Bloggern/innen in aller Munde. Aber warum das Buch dann noch einmal besprechen? Ich schob es etwas vor mir her, zu mal ich Historischen Romanen immer sehr viel Skepsis walten lasse und ich dachte, Autorin und erlag freuen sich bestimmt auch, wenn das Buch etwas später noch mal Aufmerksamkeit geschenkt bekommt.

Nun war es soweit und ich tauchte ein in die Welt um 1518. Wir befinden uns in Städten wie Augsburg und Frankfurt. Buchmesse gibt es damals schon und Druckereien und Verleger waren über ihre eigene Stadt weit bekannt. So auch der Verleger Serverin Meitinger. Seine junge Frau überschüttet er mit Geschenken, sie ist intelligent und lässt sich von einem Protestanten einiges beibringen. Doch dann tauchen Gerüchte über Druckerfälschungen auf und wenig später ich Christiane Meitinger Witwe. Ihrem Mann wurde der Schädel eingeschlagen. Was tun? Und was versteckt sich im Weinkeller des Verlegers, dass sogar der Teufel zu Besuch kommt?

'Die Macht der geheimen Schrift', so steht es hinten auf dem Buchdeckel. Der Anfang ist geheimnisvoll und gruselig, so wie ich mir das Mittelalter immer vorgestellt habe. Das es sich um Luther drehen sollte, kam mir da gar nicht in den Sinn, bis er namentlich erwähnt wird. Ich stellte mich also auf ein Werk ein, dass sie mit dem Streit zwischen Katholiken und Protestanten beschäftigt. Was sich hier langweilig liest, war dennoch interessant. Liebe, Betrug und Verrat spielen eine große Rolle, vor allem aber hat mir gefallen, dass ich lange Zeit nicht ahnte wer der Mörder war.

Mitgebangt und gezittert habe ich, ob Christiane, diese starke Frau, sich nicht doch auf den falschen Mann einlässt. Hin und her ging der mittelalterliche Männerreigen und somit muss Christiane eine schöne Frau gewesen sein.

Der Schreibstil der Autorin bleibt sehr konkret und realitätsnah. Nie wird der Witwe, die Last zu einfach gemacht, denn damals gab es Tugenden und Gesetze, die man einfach einhalten musste.

Am Ende fühlte ich mich gut unterhalten und fand den Einblick ins Drucker/Verlegergewerbe von damals sehr interessant.