Rezension

Guter Einstieg

Blood on Snow. Der Auftrag - Jo Nesbø

Blood on Snow. Der Auftrag
von Jo Nesbø

Inhalt:
In "Blood on Snow" vom bekannten Thriller-Autoren Jo Nesbø geht es um Olav Johansen. Olav ist ein einfacher Mann, der keine Begabung in Zuhälterei, Diebstahl oder Drogenhandel hat. Da ist ihm seine Matheschwäche, Legasthenie und sein Hang, sich sehr einfach und schnell zu verlieben im Weg. Stattdessen kann er eine Sache sehr gut - Töten. Und das tut er für seinen Boss Daniel. Bis zu dem Zeitpunkt, wo Olav Daniels Ehefrau töten soll. Olav verliebt sich in selbige und setzt damit nicht nur seinen Job in den Sand, sondern gefährdet sich und sein Leben dazu.

Dieser Thriller ist in eine Kurzgeschichte gepackt und daher mag der eine oder andere zu Beginn von der Art zu Schreiben irritiert sein.

Meinung:
Vorweg: Ich hatte bisher keine Nesbø-Bücher gelesen, und konnte mich so als "Frischling" unvoreingenommen auf die Geschichte einlassen.

Ich gebe zu, dass ich zu Beginn leichte Schwierigkeiten hatte, einen Zugang zu Olav zu bekommen. Die Grundgeschichte drum herum fand ich nicht schlecht, aber wenn man mit dem Hauptprotagonisten erst warm werden muss, weil er so distanziert wirkt, ist es nicht einfach die Geschichte weiter zu lesen.
Aber alle die nun Angst bekommen: Dieses Tal wird überwunden!

Scheint der Thriller in der ersten Hälfte noch sehr spannungslos - denn die Spannung misst man schon - gerät das Ganze ab der zweiten Hälfte allmählich in Fahrt. Als würde Nesbø Anlauf nehmen, legt er uns zunächst gemächlich mit kleinen Schritten die Persönlichkeit und die Hintergründe von Olav nahe. Genauso wie den Rest der Geschichte. Doch ab dem letzten Drittel erreicht der Autor Highspeed. Die Ereignisse und Szenen überschlagen sich gegen Ende des Buches und da kommt man kaum mit den eigenen Gedanken nach. Wer auf Blut steht, der wird hier bedient.
Nesbø baut am Ende zwei Twists ein, die es in sich haben. Die sind auch sehr gekonnt umschrieben. Ich als Leserin war da so... hingerissen. Ich war so wütend und bedauerte zugleich. Im Gesamtbild muss ich gestehen, dass mir der Schreibstil von Nesbø gut gefällt. Manche Gefühle und Szenen umschreibt er auf eine sehr schöne poetische Art. Das als Stilmittel find ich sehr gut eingesetzt und gibt diesem oder einem Thriller das gewisse Etwas. Es erzeugt eine ganz eigene Stimmung.

Fazit:
Dieser Thriller im Gewand einer Kurzgeschichte ist definitiv lesenswert! Für Nesbø-Einsteiger, sowie für alteingesessene Fans. Wer aber auf Tiefgang, ausführliche Szenen und Plots steht, wird hier nicht befriedigt aus der Geschichte gehen. Ich habe die englische Ausgabe gelesen und werde mir auf jeden Fall nun auch noch einen richtigen Nesbø anschaffen. Hier habe ich Blut geleckt und bin gespannt, was Herr Nesbø noch so auf dem Kasten hat.

Quelle mein Blog: http://book-a-loo.blogspot.de/2015/05/rezension-blood-on-snow-jo-nesb.html