Rezension

Guter Einstieg in die Reihe

Die Wälder von Albion - Marion Zimmer Bradley

Die Wälder von Albion
von Marion Zimmer Bradley

Bewertet mit 4 Sternen

Meinung:
Ich war echt ziemlich skeptisch was das Buch und vor allem das Genre angeht. Mein erster Historischer Roman. Bisher habe ich nur die Science-Fiktion Reihe Darkover von der Autorin gelesen und obwohl ich eigentlich kein Sci-Fi lese, ist das meine Ausnahmereihe. Die Bücher sind einfach so gut. Ich hasse übrigens Inhaltsangaben. Egal. Auf jeden fall hat das Buch meine Erwartungen wirklich übertroffen. Es war wirklich richtig interessant und total gut geschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist aber auch wirklich großartig und authentisch. Die Charaktere konnte ich alle gut leiden, wenn es auch ein paar gab die einfach ... wüäh waren. Die Geschichte ist klasse und das Ende ist sooooooo traurig. Das Ende ist wirklich voll schlimm. Die Liebesgeschichte zwischen Gaius und Eilan war zu Beginn wirklich bezaubernd und man hat einfach gehofft, dass die beiden bald zusammen kommen würden. Hm, .... Die Wendungen in diesem Buch waren nicht vorauszusehen, aber ab und an dachte man schon in die richtige Richtung. Was mir auch besonders gefiel war die Zeit in der das Buch spielt. Das genaue Jahrhundert weiß ich leider auch nicht, aber die Zeit von Cäsar scheint noch nicht so lange her zu sein. Ich persönlich finde solche Zeiten echt interessant und deswegen hat mir auch das Buch gut gefallen. Es ist nur leider so unglaublich dick, deswegen hat das Lesen so lange gedauert. Die Atmosphäre war toll und vor allem Eilan und ihr Leben als Priesterin fand ich richtig interessant. Die nötigen Komponenten waren auch da. Sprich die Spannung und die Emotionen haben nicht gefehlt und einen echt mitgerissen.

Charaktere:

Eilan: Eilan mochte ich von Anfang an. Sie war so niedlich irgendwie, so schüchtern und zurückhaltend. So ein richtiges Unschuldslamm. Und als sie dann zur Priesterin gemacht wurde, gefiel mir ihre Lebensweise irgendwie. Sie hat versucht sich zu fügen und eine tolle Priesterin zu werden, andererseits konnte sie Gaius nicht vergessen. Sie war so ... naiv vielleicht auch. Aber ich mochte sie einfach total, obwohl ich am Ende nicht mehr alle ihre Handlungen nachvollziehen konnte.

Gaius: Gaius konnte ich ebenso von Beginn an gut leiden. Er hat irgendwie so etwas Ehrhaftes gehabt. Keine Ahnung wie ich das genau erklären soll. Er war halt ein ehrenwerter Mann, der offiziell um Eilans Hand angehalten hat. Das fand ich ziemlich cool. Aaaaaaber irgendwie hat er sich so gegen Ende des Buches total verändert. Da hab ich mich echt gefragt, was das für ein Arsch ist. Da mochte ich ihn dann überhaupt nicht und war richtig wütend auf ihn. Aber so ganz zum Schluss hat er sich dann doch noch gefangen und tat mir sogar richtig leid.

Caillean: Eine Priesterin der Göttin, die Eilan zu dem Heiligtum, wo die Priesterinnen leben, mitnimmt. Sie steht Eilan bei und ist ihre Ansprechperson. Dabei hat sie nicht nur der Rolle der besten Freundin und Schwester eingenommen, sondern man hatte hier irgendwie das Gefühl einer Mutter-Tochter Beziehung. Ich hatte zwar am Anfang eine leichte Abneigung ihr Gegenüber, aber letztendlich habe ich sie ebenso in mein Herz geschlossen wie Eilan. Sie war irgendwie so ein Halt für Eilan und um ehrlich zu sein weiß ich nicht, welche von beiden ich mehr mag.

Zitate:

"Meine Worte werden wie ein Seil sein, an dass du dein Leben bindest."
Eilan zu Gaius als sie ihn verletzt auffinden

"Und doch glauben einige Menschen, sie hätten das Recht, mit allem, was schwächer ist als sie, zu tun, was sie wollen."
Miellyn (Priesterin in Ausbildung)

"Alles, was die Römer euch antun, das haben sich Männer eures Blutes gegenseitig angetan und den Völkern, die vor ihnen hier waren! Euer Blut nährt die Erde, ganz gleich, ob ihr im Stroh oder auf dem Schlachtfeld sterben müsst ... ICH sehe darin keinen Unterschied!"
Die Göttin

Fazit:
Ein toller Auftakt einer Trilogie, der mich wirklich begeistert hat. Frau Zimmer Bradley schreibt einfach toll und die Idee dieses Buches ist schön und traurig zugleich. Vor allem das Ende konnte mich voll in seinen Bann ziehen, so dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Aber irgendwie fehlte mir einfach dieses gewisse etwas, dass ein Buch für die volle Punktzahl braucht.
Daher gibt es gute 4 Schmetterlinge.