Rezension

Guter Krimi mit ein paar Längen

Der Verrat - Val McDermid

Der Verrat
von Val McDermid

Bewertet mit 4 Sternen

Val McDermids Krimis bürgen für Qualität und so ist es auch bei diesem Buch.

Stephanie will mit ihrem Pflegesohn Johnnie ihre erste Urlaubsreise unternehmen und fliegt in die USA. Während sie in der Sicherheitsschleuse steckt, nimmt ein Unbekannter den Jungen mit - ein echter Alptraum. Gemeinsam mit einer FBI-Agentin versucht Stepahanie dem Entführer auf die Spur zu kommen und erzählt dabei die Geschichte von Johnnies Mutter Scarlett, die sich als Fernsehstar langsam hochgearbeitet hat. Sie gilt als "Dummchen", hat aber mit Intelligenz, starkem Willen und einer Portion Skrupellosigkeit den Schritt nach ganz oben geschafft - so eine Art britische Verona Feldbusch. Als Scarlett an Krebs erkrankt, ist ihr Schicksal besiegelt und sie hinterläässt ihrer Freundin Stephanie den Jungen, da sie Vertrauen zu ihr hat.

Wie immer bei McDermid sind die Personen sehr gut gezeichnet, man glaubt sie schon längst zu kennen. Allerdings fehlt in diesem Buch über weite Strecken die Spannung, denn Scarletts Geschichte wird sehr ausführlich geschildert. Erst ganz am Ende kommt Herzklopfen auf, denn der Schluss ist rasant und sehr überraschend.

Insgesamt ein sehr guter Krimi, der aus der Fülle von Nullachtfünfzehn-Krimis herausragt und auf jeden Fall lesenswert ist. Man braucht allerdings etwas Geduld.