Rezension

Guter Roman der einen ins Chicago der 20er Jahre versetzt

Chicago - David Mamet

Chicago
von David Mamet

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext von "Chicago" klingt interessant und spannend, daher habe ich bei einer Bücherverlosung mitgemacht und ein Exemplar gewonnen.

Ich muss meiner Rezension vorausschicken, dass dieses Buch als Thriller angeboten wird, und weder ich, noch einige andere in der Leserunde zur Verlosung, es als das empfunden haben. An ein paar Stellen baut sich Spannung auf, diese wird jedoch schnell fallengelassen und der Autor schweift ab. Ich würde "Chicago" eher als Roman kategorisieren, da es sich mehr um das Leben eines Journalisten im Chicago der 20er Jahre und dessen traurige Liebesgeschichte dreht.

Mamet schweift gerne von der Haupt-Story ab und erzählt von den Kriegserlebnissen der Hauptfigur, Mike. Diese sind zwar auch interessant und erklären/ spiegeln sich in der Haupt-Story, aber auf Dauer sind mir diese Abschweifungen etwas langweilig geworden.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mir alles im Buch beschriebene gut vorstellen und hatte ein richtiges "Kopfkino". Man kann sich, dank des Autors, gut in die Situationen hineinversetzten und die Figuren sind gut dargestellt. Die verschiedenen Gruppierungen von Iren, Italienern und Juden wurden gut beschrieben, sodass ich als Laie die Situation gut verstehen konnte und dies lässt auf eine gute Recherche des Autors schließen. Es gab auch eine starke weibliche Figur, über die ich am Schluss gerne noch mehr erfahren hätte.

Alles in allem ein guter Roman, jedoch nichts für jemanden der einen packenden Thriller sucht.