Rezension

Guter Roman über den Ersten Weltkrieg an der Front und Zuhause

Eins wollt ich dir noch sagen - Louisa Young

Eins wollt ich dir noch sagen
von Louisa Young

Bewertet mit 4 Sternen

Auch zu Beginn des 20. Jh. ist die Klassentrennung in England noch deutlich zu spüren. Riley, sohn einer typischen Arbeiterfamilie, durch Zufall lernt er die wohlhabdene Familie Waveney kennen. Sie erkennen seinen Wissensdurst und fördern ihn. Dann entdecken Nadine Waveney und Riley ihre Zuneigung füreinander. Die Mutter Nadines versucht mit allen Mitteln eine Beziehung zu verhindern. Dadurch und wegen seiner eigenen Selbstzweifel meldet sich Riley freiwillig für den Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg. Der Kontakt zwischem ihm und Nadine bricht trotzdem nicht ab und sie schreiben sich. Bis durch ein Unglück Riley den jeglichen Kontakt zu ihr abbricht.

Der Roman ist nicht nur ein Liebesroman, sondern auch ein Antikriegsroman, der die Schrecken und die Sinnlosigkeit durch die Augen des jungen Riley noch einmal deutlich macht. Gleichzeitig zeigt er die Emanzipation der Frauen im Krieg.

Während ich zu Beginn des Roman einige Probleme mit den Charakteren hatte und die Handlung für mich so dahin plätscherte. Nahm der Roman mit Rileys Eintritt in den Krieg deutlich an Fahrt zu. Nun nahmen auch die Charakter mehr Kontur an. Nicht nur die Kriegsdarstellungen machen den Roman lesenswert, herausragend für mich war viel mehr die Beschreibung der Arbeit der Frauen in den Krankenhäusern oder an der Front und auch die Haltlosigkeit mancher ohne ihren Mann zu Hause auf sich gestellt zu sein.

"Eins wollte ich dir noch sagen" liefert ein anschauliches Bild des Lebens während dem Ersten Weltkrieg, nicht nur an der Front, sondern auch vom "normalen" Leben in England.