Rezension

Gutes Buch

Die Eiskönigin - Alice Hoffman

Die Eiskönigin
von Alice Hoffman

Bewertet mit 4 Sternen

"Die Eiskönigin" hat mir gut gefallen, auch wenn ich gar nicht so richtig beschreiben kann, woran das eigentlich lag. Schön fand ich den Schreibstil, der etwas poetisches, leichtes an sich hatte und der sich gut und flüssig lesen ließ, aber auch die Sprachgewalt der Bilder, die die Autorin heraufbeschwört - einige ihrer Beschreibungen waren wirklich beeindruckend. Die Geschichte an sich fand ich ebenfalls interessant, auch wenn ich mich frage, wie viel davon als Metapher betrachtet werden kann/sollte. Auf jeden Fall ist der Lebensweg der Protagonistin auf viele Arten außergewöhnlich, aber dennoch schlägt sie sich mit normalen Problemen, Sorgen und Ängsten herum, was eine gute Balance war.

Die Geschichte ist stellenweise ein wenig deprimierend, weil vielen Charakteren etwas zustößt und es einige Schicksalsschläge gibt, aber die Autorin schafft es trotzdem, dass das Buch nicht traurig und hoffnungslos ist. Es gibt Neuanfänge, Versöhnungen, Brüche im positiven Sinn und vor allem lernt die Protagonistin, mit sich selbst umzugehen, was ich schön dargestellt fand. Ich konnte zwar nicht immer eine Verbindung zu ihr aufbauen (da sie sich selbst als kalt und unnahbar darstellt und ihre Gefühle zurückzudrängen schien, kam sie mir die ganze Zeit ein wenig distanziert vor), aber ich habe gerne über sie gelesen und habe auch mit ihr und ihrem Umfeld mitgefühlt.
Besonders interessant fand ich aber alles, was über Blitzschläge und ihre Folgen erzählt wurde. Ich frage mich, wie viel davon real und wie viel erfunden war...

Das Buch bekommt 4 Sterne und ich werde bei Gelegenheit bestimmt wieder etwas von der Autorin lesen.