Rezension

Gutes Buch mit abruptem Ende

Canaria Mortal -

Canaria Mortal
von Daniel Verano

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe es gerne gelesen, aber das Ende fand ich sehr unbefriedigend

Da ich ein großer Fan der kanarischen Inseln bin und auch immer wieder gerne die Regionalkrimis aus dem Gmeiner-Verlag lese, war ich natürlich umso gespannter auf dieses Buch. Es hat mir auch ziemlich gut gefallen, allerdings bin ich über den Schluss eher enttäuscht. Nicht, weil das Ende doof oder unlogisch, sondern weil die Geschichte für mich gefühlt mittendrin aufgehört hat. Alles hat angefangen, verschiedene Stränge wurden entwickelt, aber nicht abgeschlossen. Ich lese sehr gerne Serien, aber ich mag es auch, wenn Bücher in sich geschlossen sind bzw. die einzelnen Fälle abgeschlossen sind. Hier sind so viele Fragen offen, dass man den zweiten Teil eigentlich lesen muss, um zufrieden zu sein. Das wiederum hinterlässt ein schales Gefühl bei mir – obwohl ich ein zweites Buch eigentlich sowieso und gerne gelesen hätte. Schade. Sowas erlebe ich in letzter Zeit öfter und ich mag diese Entwicklung gar nicht. Meine Meinung: Wer seine Leser in Band 1 nicht abholt, der wird sie auch nicht für Teil 2 begeistern können, egal wie viele Faden lose bleiben. Und ein gutes Buch hat so viele Cliffhanger gar nicht nötig.

Die Geschichte als solche hat mir gut gefallen und ich denke, sie ist recht nah an der Realität, was sie auch so berührend macht. Das war meiner Meinung nach eine große Stärke des Buchs. Ich fand auch die Figuren interessant und gut beschrieben. Die Hauptfigur finde ich ein bisschen wankelmütig und zu sehr abhängig von anderen, aber wenn man irgendwo gerade neu ist, ist das nicht so ungewöhnlich, nehme ich an. Die Realität abseits der Touristenhochburgen war authentisch und anschaulich geschildert. Spannend, auch diese Schattenseiten zu entdecken. 

Gerne lese ich Band 2 und eventuelle Nachfolger, auch wenn ich mir hier am Ende deutlich mehr Aufklärung oder Ausblicke in die Zukunft gewünscht hätte.