Rezension

Gutes Thema - Anstrengende Handlung

Eine wie wir - Dana Mele

Eine wie wir
von Dana Mele

Bewertet mit 3 Sternen

In diesem Buch lässt die erste Tote nicht lange auf sich warten. Bevor wir etwas mehr über die verschiedenen Charaktere erfahren, landen wir erstmal mittendrin und somit bei einer Mitschülerin, die Tod im See liegt. Danach überschlagen sich die Ereignisse extrem und plötzlich steht unsere Protagonistin Kay als Verdächtige da. Stück für Stück lernen wir nun die Personen um Kay kennen.Auch ihr Charakter wird dabei deutlicher. Schnell wird klar, das wir es hier mit Leuten zu tun bekommen, die nicht viel wert auf die Gefühle anderer legen. Ich würde sagen, das das auch das Hauptthema dieses Buches ist. Es geht im Großen darum, welche Konsequenzen ein "kleiner Scherz" oder eine "lustige Behauptung" haben können. Als Kay plötzlich mit dem Mord an der Mitschülerin, die sie glaubt nicht zu kennen, in Verdacht gerät und ein Blog auftaucht, der nur an sie gerichtet ist und von niemand geringerem als der Toten selbst stammt, beginnt auch Kay endlich damit ihr eigenes Verhalten zu überdenken. Schnell wird klar, das sie nicht die perfekte Elite Schülerin ist und auch ihre Freundinnen eine andere Seite haben.
Meiner Meinung nach hat es nach dem spannendem Start eine Weile gedauert, bis ich wieder voll drin war. Anfangs passiert nicht wirklich etwas, was uns in der Handlung weiterbringt und liest sich deshalb etwas zäh. Immer wieder werden neue Seiten von Kay und ihren Freundinnen aufgedeckt, die viel mit Mobbing und unbedachten Verhalten zu tun haben. Es war schon spannend hinter diese "perfekte" Fassade zu schauen und mitzubekommen, wie es bei Kay endlich klickte, allerdings war mir der Weg dahin nicht immer ein leichter. Der Spannungsbogen zog sich von unten nach oben durch und blieb dabei nie konstant, deshalb hatte ich das Buch oft zur Seite gelegt. Am meisten hat mich Kays Vergangenheit gestört. Sie hat schon eine schreckliche Erfahrung mit Mobbing gemacht, scheint daraus aber überhaupt nichts gelernt zu haben, ich konnte mich mit ihr überhaupt nicht gut auseinandersetzen. Ihre Freundin Brie hat mich auch etwas verunsichert. Einerseits war sie die Vernünftigere aber auf der anderen Seite hat sie sich nicht wirklich mit ihren Freundinnen auseinandergesetzt und ihnen ins Gewissen geredet. Und was ich mich oft gefragt habe ----- wo sind die Lehrer? Wer fragt mal nach wie es den Schülern geht? Mir kam es so vor als wären sie völlig auf sich gestellt.
Ich fand die Handlung etwas anstrengend und hatte beim Lesen das Gefühl, das ab und an einfach etwas dazwischen geschoben wurde um möglichst viel abzudecken. Der Verlauf an sich hat mir aber dennoch gut gefallen. Das Thema Mobbing wurde ausführlich angesprochen und auch die damit verbundenen Konsequenzen waren "nachvollziehbar". Die Nähe zu der Protagonistin hat mir aber etwas gefehlt. Völlig überzeugen konnte mich das Buch somit nicht.