Rezension

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Hält nicht, was der Klappentext verspricht

Das geheimnisvolle Mädchen
von Peter Straub

Bewertet mit 1 Sternen

Ich habe vorher noch nichts von Peter Straub gelesen. Auf Grund des Titels und des Klappentextes dachte ich, dass es sich bei "Das Geheimnisvolle Mädchen" um einen packenden Thriller handeln müsse. Doch ich wurde bitterlich enttäuscht. Denn vom "Geheimnis", dass den Komponisten Eliot Denmark und "ein grausam verstümmeltes Mädchen" welches er im Hause seiner ehemaligen Geliebten antrifft, habe ich nichts lesen können. Viel mehr von einem wahren Gefühlchaos des Protagonisten. Er sieht sich zwischen den Fronten, da sein Vater und sein Schwiegervater in politischer Sache gegeneinander arbeiten. Seine Frau Vera und seine ehemalige Geliebte Anita scheinen sich auf gesellschaftlichen Ereignissen blendend zu verstehen. Und dann begegnet er auch noch Anitas "Neuem", der der Familie Denmark geschäftlich sehr geschadet hat. Hinzu kommt natürlich noch das große Konzert auf das Elliot hinarbeitet. Wegen dem hat er seine Wahlheimat Paris verlassen und ist in den Heimatort seiner Kindheit und Jugend zurückgekehrt.

Wenn man also einen Roman voller pathetischer Gefühle, Familienbanden und dem Ehrgefühl der ausklingenden 60er Jahre lesen möchte, ist man bei diesem Buch richtig. Jedoch nicht, wenn man darauf wartet, dass "die Vergangenheit zum Albtraum wird", wie der Klappentext sagt. Auch das abgedruckte Zitat aus der People: "Peter Straub versteht es meisterhaft, eine geheimnisumwitterte, bedrohliche Stimmung aufzubauen." kann nicht auf dieses Buch bezogen gewesen sein. Ich habe mich noch nie so darüber geärgert, dass der Inhalt eines Buches nicht das hält, was sein Klappentext verspricht.