Rezension

Halbgar

Maigret und die Affäre Saint-Fiacre
von Georges Simenon

Bewertet mit 2 Sternen

Naja, es gibt definitiv bessere Maigret-Romane. Maigret ist zu Gast in seiner Heimatstadt, denn es wird ein Todesfall in einer Frühmesse vorausgesagt. Tatsächlich stirbt die Gräfin von Saint-Fiacre am Ende der besagten Messe, allerdings eindeutig an einem Herzschlag. Dieser ist allerdings durch eine Horror-Meldung, die sich in ihrem Gesangbuch befindet, ausgelöst worden. Dem Leser stellt sich nun die Frage, ob dies strafrechtlich irgendwie von Relevanz ist, nicht sogar ein wenig hanebüchen, denn lässt sich ein Herzinfarkt planmäßig herbeiführen? Aber egal, Maigret "ermittelt" auf seine Art, wie aus zahlreichen anderen Romanen bekannt. Durch seine körperliche Anwesenheit und seine Beobachtungsgabe bringt er andere dazu, zum Teil unbedachte Aussagen zu machen. Doch in diesem Roman ist er nicht derjenige, der den Verantwortlichen an dem Nicht-Fall überführt, sondern Zuschauer bis zuletzt.

Hätte ich gerade anderen Lesestoff, hätte ich wahrscheinlich die Lektüre abgebrochen. So aber habe ich mich zwar nicht durch die Handlung hindurchgequält, aber gute Unterhaltung geht anders.