Rezension

Hamburgs sündige Meile um 1970

Rotlicht, Blaulicht und Henrike -

Rotlicht, Blaulicht und Henrike
von Ingrid Weissmann

Bewertet mit 4 Sternen

Ingrid Weißmann nimmt ihre Leser in das Hamburg von 1970 mit. Die Stadt ist laut und für manche wird die große Freiheit, die sie in der Stadt der „Großen Freiheit“ zu finden glauben, die ganz große Unfreiheit. Das müssen auch zwei jugendliche Ausreißerinnen feststellen. Die beiden kommen aus Henrikes Dorf und finden in der ehemaligen Krankenschwester und nunmehrigen Polizistin, den rettenden Engel.

 

Meine Meinung:

 

Das Buch ist sehr gut recherchiert. Der Polizeialltag wird authentisch geschildert, was der ehemaligen Polizistin Ingrid Weißmann geschuldet ist. Ausgezeichnet ist der Zeitgeist eingefangen. Wir erleben die wilden 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts mit Mini-Rock und der Pille. Noch sind die letzten Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs nicht ganz verschwunden. Wohnungsnot und Untermietzimmer - die ganz alltägliche Situation in Hamburg.

Auch die Situation im Kiez wird detailgetreu geschildert. Die Mädchenfänger, die es auf genau solche Ausreißerinnen abgesehen haben, die Angst der Prostituierten, die Machenschaften ihrer Zuhälter anzuzeigen usw..

 

Fazit:

 

Das Buch ist spannend geschrieben, für mich hätten es durchaus noch einige Seiten mehr sein können. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.